Menzel will Landrat bleiben

Absage an einen möglichen Wechsel als Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsbetriebe nach Köln.

Rhein.-Berg. Kreis. Seit sein Name in die Öffentlichkeit lanciert worden war, konnte man absehen, dass Landrat Rolf Menzel auf schnelle Klarheit drängen würde. Nach Gesprächen mit den Kölner Stadtwerken (SWK) am Freitag und am Montag erklärte er, dass er nicht zum Juni als Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) nach Köln wechseln werde.

„Es ehrt mich, dass man mich für geeignet hält, diesen Posten zu bekleiden, aber ich bin gerne Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und das möchte ich auch bleiben.“

Offenbar war er davon überrascht worden, wie das über einen Personalberater abgewickelte und noch nicht beendete Verfahren zu einem Politikum werden konnte. Der Kölner CDU-Fraktionsvorsitzende Winrich Granitzka bedauerte Menzels Entscheidung, äußerte aber auch Verständnis: „Ein Name wird in der Regel frühzeitig gestreut, um die Übernahme einer Stelle zu verhindern.“

Auch Menzel gab an, von dem vorzeitigen Bekanntwerden seines Namens „irritiert“ gewesen zu sein. Am Ende hätten aber andere Gründe der Abwägung eine Rolle gespielt, so die konkrete Stellenbeschreibung der AWB-Position. Für die Geschäftsführung wäre Menzel aufgrund seiner Erfahrung in der Abfallwirtschaft zweifelsohne sehr qualifiziert gewesen; zudem hätte ihm ein deutlich höheres Gehalt gewunken.

Über die politischen Hintergründe der Vorgänge gibt es viele Spekulationen. Eine der verwegensten: Damit der Generalsekretär der Landes-CDU, Oliver Wittke, wieder Landtagsmitglied in Düsseldorf werden kann, müssten drei CDU-Mitglieder ausscheiden. Einer in diesem Gedankenspiel war dabei der rheinisch-bergische Abgeordnete Rainer Deppe als möglicher Menzel-Nachfolger in Bergisch Gladbach.

Ging es bei dem versuchten „Verbrennen“ des Namens Menzel also darum, Wittke den Weg zurück in den Landtag zu verbauen? Aber manchmal sind die Verschwörungstheorien auch größer als die profane Wirklichkeit. Womöglich ist auch simpler Tratsch die Ursache.

Für den Rheinisch-Bergischen Kreis bedeutet die Folge nach sechs Tagen der Aufgeregtheit jedenfalls wieder eine Beruhigung der politischen Diskussion. Denn alle Planspiele um vorgezogene Landratswahlen und mögliche Kandidaten dafür sind nach Menzels Erklärung am Montag wieder hinfällig geworden.