Duell der besten Nachwuchsvorleser ist entschieden

18 Sechstklässler aus den Schulen im Kreisgebiet ermitteln in der Stadtbücherei ihre beiden Sieger.

Burscheid. Vor Annabel Hansen liegt das Buch „Ein Reitstall voller Peinlichkeiten“ aufgeschlagen auf dem Tisch. Konzentriert blickt die Elfjährige auf die Seiten, atmet kurz tief durch und beginnt aus dem Werk von Thilo Lassak vorzulesen. Mit jedem Wort schwindet mehr und mehr die Nervosität aus ihrer Stimme. Die etwa 40 anwesenden Gäste in der Stadtbücherei lauschen gespannt dem zweiminütigen Auszug aus der Geschichte von Lila und ihrem Lieblingspferd Feurio. Als Barbara Hoevels, Leiterin der Stadtbücherei, den Vortrag mit einem „Dankeschön, Annabell“ beendet, erntet die Schülerin der Evangelischen Realschule Burscheid lautstarken Applaus.

Annabel Hansen ist eine von insgesamt 18 Schülern aus dem Kreisgebiet, die sich im Vorfeld an ihren Schulen durchgesetzt und so für den Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels qualifiziert hatten. Unterteilt in eine Ausscheidung für die 13 Sechstklässler der Gesamt-, Realschulen und Gymnasien am Vormittag sowie eine Veranstaltung für die fünf Hauptschüler am Nachmittag, wurden in der Stadtbücherei am Mittwoch die zwei Schüler ermittelt, die den Kreis bei den Bezirks- und Landesentscheiden vertreten werden.

Nachdem die Schüler den Gästen und der fünfköpfigen Jury um Ute Hentschel, Nadine Engels (Buchhandlung Busch) und Edeltraut Lunau (Evangelische Bücherei) ihre ausgewählten Texte vorgelesen hatten, wurden sieben von ihnen in die Endausscheidung gewählt. Auswahlkriterium war neben der Fehlerfreiheit der Präsentation unter anderem auch die richtige und lebendige Betonung der Texte.

Annabel Hansen schaffte es in die letzte Runde und musste dort — wie die sechs übrigen Mitbewerber auch — nun aus Andy Stantons „Sie sind ein schlechter Mensch, Mr. Gum“ lesen. „So sind die Voraussetzungen für alle Teilnehmer gleich“, erklärte Hoevels, die die Veranstaltung moderierte. Nachdem die letzten sieben Schüler auch diese Hürde hinter sich gebracht hatten, zog sich die Jury zum abschließenden Urteil zurück.

„Ob ich gewinne, ist mir nicht so wichtig. Es hat einfach großen Spaß gemacht mitzumachen“, sagte Annabel, die sich selbst nicht als große Leseratte bezeichnet: „Ich lese ab und zu mal gern. Momentan vor allem Vampirbücher wie zum Beispiel Twillight.“

Nach etwa 20 Minuten gespannten Wartens wurden dann endlich die Sieger bekannt gegeben. Bei der Ausscheidung der Gesamt,- Realschüler und Gymnasiasten setzte sich Ella Hoppe vom Gymnasium Herkenrath durch. Der Sieger bei den Hauptschülern wurde Kushtrim Rusitovic von der Bergisch Gladbacher Hauptschule Im Kleefeld. Alle Teilnehmer erhielten neben einer Tüte mit allerlei Utensilien für den Schulalltag standesgemäß auch noch ein Buch: „Flussfahrt in die Nacht“ von Richard Scringer.