Zugtest soll Standfestigkeit prüfen Großer Ahorn in den Barmer Anlagen in Wuppertal gefährdet

Wuppertal · Ein im großen Kreis aufgestellter Zaun versperrt derzeit Spaziergängern die Passage auf einem der Wege in den unteren Barmer Anlagen.

Der große Ahornbaum weist inzwischen ein gefährlich große Neigung auf und wird nun einem Zugtest unterzogen.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Schnell ist ersichtlich, dass er den Bereich freihält, auf den ein Baum am Wegesrand stürzen könnte: Der große Ahorn neigt sich bedenklich – und wird deshalb möglicherweise gefällt.

Das erklärt Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins. „Der Ahorn neigt sich immer mehr“, sagt sie. „Wir kommen jetzt in den Kippbereich.“ Möglicherweise hat der nasse Schnee kürzlich das Seine beigetragen. Weil der Verein eine Verkehrssicherungspflicht hat, hat er den Bereich vor zwei Wochen vorsorglich abgesperrt.

Und einen Baumsachverständigen bestellt: „Er wird einen Zugtest machen“, erklärt Michaela Dereschewitz. Sollte der Baum dem Zug nicht standhalten, muss er entfernt werden. Was den Verantwortlichen leid tut: „Der Baum ist 160 Jahre alt“, sagt die Geschäftsführerin.

Zudem muss dann der Nachbarbaum beschnitten werden, weil die Wurzeln der eng bei einander stehenden Bäume miteinander verflochten sind. Wird der eine Baum entfernt, wird der andere Wurzeln lassen – und oberirdisch entsprechend zurückgeschnitten werden müssen. „Wir werden an gleicher Stelle wieder einen Ahorn pflanzen“, verspricht Michaela Dereschewitz für den Fall der Fällung an. Sollte der Baum noch genug Standfestigkeit haben, werden nur einige schwere Äste herausgenommen.

Grundsätzlich muss der Verein den Ursprungszustand des Parks erhalten oder wieder herstellen – soweit das unter den Bedingungen des Klimawandels möglich ist. Manchmal sind leichte Veränderungen nötig. So wurden nach dem Absterben einiger Rosskastanien resistentere gelbblühende Kastanien gepflanzt.

Die geplante Entschlammung und Sanierung des Ringelteichs, für die der Verein 95 000 Euro von der NRW-Stiftung erhalten hat, soll je nach Witterung im August oder September beginnen und bis etwa Mitte Oktober dauern. Zunächst werde der Teich ausgebaggert, erläutert Michaela Dereschewitz, anschließend werden Becken, Ab- und Zulauf erneuert. Irgendwann werde auch der schmiedeeiserne Zaun nach historischem Vorbild wieder aufgestellt.

Zudem seien sie auf der Suche nach einer Lösung für die Skulptur „Knabe mit Taube“. Die ursprüngliche Bronzefigur wurde nach Zerstörungen eingelagert, der 3D-Nachdruck ebenfalls zweimal durch Vandalismus zerstört. Jetzt will man versuchen, die Figur in Beton nachzubilden. kati