Mit Kochbuch und Rikscha: Hilgen feiert den neuen Platz

Vor zwei Jahren begann der Umbau des Raiffeisenplatzes. Mit großem Zusammenhalt sei dieser Weg gemeistert worden, hieß es gestern.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Etwa zwei Jahre nach den ersten Vorarbeiten für die Umgestaltung ist gestern Abend der Raiffeisenplatz in Hilgen offiziell eingeweiht worden. Während das Programm bereits am Nachmittag startete, wurde es später feierlich mit Blasmusik sowie Worten von Bürgermeister Stefan Caplan und Waltraud Küpper vom Initiativkreis „Hilgen lebt“. Anschließend mündete das Fest auf dem Platz über zum Tanz in den Mai in der Halle des Löschzugs Hilgen der Feuerwehr Burscheid.

„Das Miteinander ist sehr schön in Hilgen und zeigt sich heute wieder besonders“, lobte Waltraud Küpper das gemeinsame Engagement der Bewohner des Ortsteils, die alle für den neuen Platz gekämpft hätten. Die lange Bauzeit und die Einschränkungen, die damit verbunden gewesen waren, hätten sich gelohnt. Auch wenn einige Stellen jetzt noch sehr karg seien und die Bepflanzungen fehlten.

Mit einer Art Symbolbild für die vergangenen Bauarbeiten bot Anja Behr vom Geschäft „Magic Photobox“ Gutscheine für ein 10x15 Zentimeter großes Bild an. Wie einst die Arbeiter, die sich in schwindelerregender Höhe von einem entstehenden Wolkenkratzer aus in New York fotografieren ließen, konnten dies gestern auch Besucher des Festes. Freilich vor einem anderen Hintergrund: dem neu gestalteten Raiffeisenplatz als Luftbild. Die Simulation zum Nulltarif gab es einige Meter weiter im Laden von Inhaber Udo Willius an der Kölner Straße.

Für 2 Euro war dabei, wer sich mit der Fahrradrikscha vom Platz zum Stand „Waffelpause“ nach Neuenhaus bringen lassen wollte, um dort eine Waffel zu genießen. Das alles bei 10 Grad und drohenden Regengüssen. „Ich hätte nicht gedacht, dass bei diesem Wetter so viele Menschen kommen würden“, freute sich Waltraud Küpper über die Resonanz und lobte das Engagement der scheidenden Quartiersmanagerin. „Jana Lauffs hat viele Ideen eingebracht und war eine große Bereicherung für Hilgen.“

Eine dieser Ideen überreichte die städtische Mitarbeiterin gestern den Hilgenern als Abschiedsgeschenk: Das Buch „Hilgen kocht — Die Lieblingsrezepte der Hilgener“. Alle eingereichten Rezepte wurden abgedruckt, etwa 90 an der Zahl. Und der kulinarische Favorit der Hilgener? „Der Pillekoochen ist gleich mehrfach eingereicht worden, der ist natürlich nur einmal im Buch“, erklärte Jana Lauffs.

Bürgermeister Stefan Caplan ging zu Beginn seiner Rede auf den Namensgeber des Platzes ein und zitierte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre, mit den Worten: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Das Zitat treffe für die Bewohner des Ortsteils exakt zu. „Das ist typisch für Hilgen.“ Caplan blickte in seinen Ausführungen auf die einzelnen Etappen der Bauarbeiten zurück und dankte Gönnern und Sponsoren — und dem Engagement des Initiativkreises „Hilgen lebt“: „Ganz sicher bin ich mir darin: es mangelt nicht an Ideen für weitere Verschönerungen und Entwicklungen.“