Neue Stiftung unterstützt die Tafel
Familie erinnert so an das soziale Anliegen von Heinke Jautelat.
Burscheid. Die Nachricht überraschte Mittwochmorgen auch die Burscheider Tafel selbst: Ihrer Arbeit sollen die jährlichen Erträge der neu gegründeten Heinke-Jautelat-Stiftung zu 100 Prozent zufließen. Das Stiftungsvermögen beträgt 50 000 Euro.
Heinke Jautelat, Ehefrau des früheren Bayer-Chemikers, FDP-Mitglieds und langjährigen Imkervereins-Vorsitzenden Manfred Jautelat, war im März dieses Jahres im Alter von 74 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Das Ehepaar lebte über 40 Jahre in Hilgen. Im Gedenken an die sozial engagierte Frau hat die Familie die neue Stiftung ins Leben gerufen. Heinke Jautelat hatte vor allem die Arbeit der Tafel am Herzen gelegen.
„Das Genehmigungsverfahren begann schon im August“, sagt Manfred Jautelat (75). Seit November liegt die Genehmigung vor. Den Stiftungsvorsitz hat Bürgermeister Stefan Caplan übernommen, stellvertretender Vorsitzender ist Manfred Jautelat und die Geschäftsführung liegt in der Hand von Oliver Böhm, Filialleiter der Raiffeisenbank in Hilgen. Dort ist das Stiftungskapital auch angelegt.
Wegen der derzeit niedrigen Zinslage ist das Kapital derzeit mit 1,2 Prozent verzinst. Die Anlage ist aber so gestaltet, dass der Zinssatz je nach Zinsentwicklung auf bis zu 2,5 Prozent steigen kann. Im nächsten Jahr wird sich die erste Ausschüttung auf 600 Euro belaufen.
Bürgermeister Caplan reagierte gerührt: „Es ist seit vielen Jahren und während meiner Amtszeit das erste Mal, dass Burscheider Bürger für die Allgemeinheit eine Stiftung gründen und so dazu beitragen, den Schwächeren der Gesellschaft zusätzlich zu helfen.“
Auch Tafel-Vorsitzender Martin Heykants, der erst am Mittwoch vom Stiftungszweck erfuhr, reagierte überwältigt: „Wir müssen das erst mal verarbeiten. Auf jeden Fall sind wir der Familie sehr, sehr dankbar.“ Jedes Jahr sei es wieder eine große Mühe, die Kosten der Tafel über Mitgliedsbeiträge und die Ein-Euro-Zahlungen der Kunden zu decken. „Da ist ein regelmäßiger Betrag natürlich eine große Hilfe.“