Weihnachtsmarkt ohne Stressfaktor
Besucher des Budendorfs auf dem Hinterhof am Kamp waren sich einig: Klein aber fein kam die erste Veranstaltung dieser Art daher.
Burscheid. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Frei nach Goethe ließe sich diese Redensart ganz vortrefflich auf die Premiere des kleinen Weihnachtsmarktes am Kamp in Burscheid übertragen, der von Freitag bis Sonntag stattfand und eine interessante Alternative zu den Veranstaltungen in den umliegenden Städten bot.
Unter dem Motto „Ä Tännschen Please!“ veranstalteten Sujatha und Christian Hoffmann mit ihrer Werbeagentur Stilformat den Weihnachtsmarkt im romantischen Ambiente des eigenen Hinterhofs. Als klein, beschaulich und romantisch wurde die Aktion im Vorfeld angekündigt und tatsächlich konnten die Besucher sich auf einen liebevoll geplanten und charmant umgesetzten Markt freuen.
Bereits von der Straße aus nahmen geübte Nasen den wohligen Duft wahr, der entsteht, wenn sich Glühwein-, Grill- und Kaminaromen in der Luft vermischen. Im Eingangsbereich der Veranstaltung wurde dann deutlich, was es mit dem Motto des Weihnachtsmarktes auf sich hat. Denn neben verschiedenen Verkaufsbuden, sowie einem Glühwein- und einem Grillstand wurden auch Weihnachtsbäume angeboten, den viele Besucher gerne wahrnahmen.
„Wir haben zufällig in der Zeitung von dem Weihnachtsmarkt gelesen und sind begeistert. Einen guten Weihnachtsbaum haben wir auch direkt gefunden. Da kann man den beiden jungen Leuten, die das hier veranstalten, nur ein großes Kompliment machen“, erzählte Heike Dirks, bevor sie sich mit dem gekauften Baum verabschiedete.
Glühwein, Feuertonnen und Heizpilze sorgten für eine warme Atmosphäre, den Besuchern bot sich eine kleine aber feine Auswahl an Verkaufsständen mit hochwertigen Produkten. Und wer Hunger bekam, konnte mit Crêpes, Grünkohl und Mettwurst in einem Zelt samt Bierzeltgarnitur Platz nehmen und es sich schmecken lassen. „Wir lieben einfach Weihnachtsmärkte. Da es hier in Burscheid so etwas direkt ja nicht gibt, haben wir seit Oktober recht kurzfristig geplant und organisiert und freuen uns, dass es jetzt losgeht“ erklärte Organisatorin Sujatha Hoffmann. Auch an die kleinen Besucher hatten die Veranstalter gedacht. So konnten sich die Kinder im Rahmen eines Suchspiels auf die Jagd nach Symbolen machen, die überall auf dem Gelände versteckt waren. Wer alle Symbole gefunden hatte, bekam eine kleine Überraschung.
Für diejenigen, die ihrem vierbeinigen Begleiter etwas Gutes tun wollten, war der Stand von Petra Krüger aus Odenthal die richtige Adresse. Neben Halsbändern, Decken und Hundekuchen ließen sich hier sogar ganze Hundemenüs für die Festtage erwerben.
Am Abend als es dunkel wurde, die Feuer knisterten und sich die Leute unter freiem Himmel zusammensetzten, kam das vorweihnachtliche Ambiente dann voll zum Tragen. „Wir haben die Veranstaltung erstmal bis 22 Uhr angemeldet, damit man sich noch schön gemütlich zusammen ans Feuer setzen kann. Aber wir schmeißen hier auch keinen um Punkt 22 Uhr raus“, sagte Christian Hoffmann augenzwinkernd.
Und so freuten sich viele Besucher, auch durch die Ankündigung der Veranstalter, den Weihnachtsmarkt in den kommenden Jahren fortführen zu wollen, über eine kleinere und beschaulichere Alternative zu den großen, kommerziellen und vor allem meist überlaufenen Weihnachtsmärkten in den Großstädten.
„Früher war ich ein großer Freund vom Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Aber mittlerweile komme ich mir da eher vor wie in der Weihnachtshölle. Man schiebt sich nur noch in einer großen Masse von einer Ecke in die nächste, wird dauernd angerempelt. Spaß macht mir das nicht“ erzählte Hartmut Kirchner. Seine Frau Elke ergänzte, dass es „hier so schön klein und romantisch ist. Im Vergleich zur Großstadt wird man nicht gehetzt, es laufen keine dubiosen Gestalten rum und die Produkte sind hochwertig. Einfach nur schön hier.“