Neuer Anlauf für den Markttreff
Zwei neue Händler, drei neue Stände — und zur Premiere bestes Frühlingswetter: Der Auftakt verläuft hoffnungsvoll.
Burscheid. Zumindest das Wetter ist am Tag der Reanimation des Markttreffs schon mal ein Volltreffer. Sonne und Frühlingsatmosphäre sind gute Voraussetzungen für einen Innenstadtbummel. Und auch Theo Heidkamp blickt am Tag seiner Burscheid-Premiere ganz zufrieden in die Runde: „Klein und fein, aber mein“, fast er schmunzelnd die Gegebenheiten vor Ort zusammen.
Der 52-jährige gelernte Gärtner aus Düsseldorf ist ein alter Hase im Marktgeschäft. Schon der Großvater hat das Ruhrgebiet beschickt. Und auch Heidkamp ist neben Wuppertal-Barmen noch auf Märkten in Herne, Eickel und Wattenscheid vertreten. Aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Ruhrgebiet machen sich auch bei den Besucherzahlen der Märkte bemerkbar.
In Burscheid ist Heidkamp gleich mit zwei Ständen vertreten: einem mit Pflanzen, die zum Großteil selbst produziert sind, und einem mit Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch. Und vis-à-vis steht noch seine Lebensgefährtin Bianca Quast mit Unterwäsche und Bademode. Die beiden haben sich auf dem Markt in Barmen kennengelernt und sind seit drei Jahren ein Paar.
Wie Heidkamp weiß auch Quast die familiäre Atmosphäre in Burscheid zu schätzen. „Der erste Eindruck ist positiv: nette Leute, eine Reihe von Anregungen und Bestellungen.“ Und der mehrfache Kundenhinweis auf die Angebotslücke, die die Schließung von Textil Hülpüsch hinterlassen hat. „Das war natürlich ein Zufall, ist aber für mich nicht schlecht“, sagt die 51-Jährige, die den einst elterlichen Stand inzwischen in zweiter Generation betreibt.
Die beiden neuen Händler hoffen neben dem jetzt schon fast alteingesessenen Fischhändler Hoppe noch auf ein, zwei neue Kollegen und wollen sich dafür auch selbst umhören. Das Angebot der Stadt, für ein halbes Jahr auf die Standgebühren zu verzichten, hält Heidkamp angesichts der schwierigen Lage der Märkte für „eine sehr vernünftige Sache“. Die großen Unterschiede bei den Marktgebühren könne er ohnehin nicht verstehen.
Maxi Berger, Angestellte im Friseursalon Reininghaus, freut sich über das erweiterte Angebot: „Ein Wochenmarkt ist immer schön, aber ein, zwei Stände mehr wären noch schöner.“ Ob die sich noch einfinden, hängt auch davon ab, wie viele Burscheider hier künftig einkaufen.