<strong>Burscheid. Auch die Katholische Kirchengemeinde verschließt sich nicht dem Zeitgeist. Was früher, mit etwas Patina behaftet, als Devotionalienhandel angepriesen wurde, darf sich heute flott Fanshop nennen. Kerzen und Postkarten, die das Laurentiusmotiv des Sakralkünstlers Eberhard Münch aus dem Pfarrsaal an der Höhestraße aufgreifen, dazu ein Guss des Laurentiussiegels der Gemeinde, hergestellt in Werk 2 von Federal-Mogul: Die Gäste des katholischen Neujahrsempfangs konnten sich am Freitagabend schon mal einstimmen auf das Laurentiusjahr.

Vor 1750 Jahren starb Laurentius in Rom, den Katholiken gilt er als Heiliger und Verfechter der Armen und wird bizarrerweise meist mit dem Rost dargestellt, auf dem er zu Tode gegrillt worden sein soll - so auch im Siegel der Katholischen und Evangelischen Gemeinde. Anlässlich des Jubiläums sind eine Reihe von Veranstaltungen geplant, die das Gemeindeleben in diesem Jahr prägen werden.

"Wir werden tief greifende Veränderungen erleben", kündigte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Johannes Schrage in Anspielung auf den neuen Seelsorgebereich mit Odenthal und Altenberg an. Hoffnungsfroh habe ihn eine Mail seiner Odenthaler Amtskollegin Maria Königsbrügge gestimmt. Sie hatte auf das Bild zurückgegriffen, dass jetzt alle in einem Boot säßen. "Die Bootsbesatzung muss sich erst zu einer Mannschaft formieren. Wir sind dabei."

Doch nicht nur Gäste aus den neuen Partnergemeinden waren nach Burscheid gekommen, sondern auch Vertreter der Laurentiusgemeinde im oberbergischen Hohkeppel (Lindlar), allen voran Diakon Ferdinand Löhr, der auch die Predigt im Vespergottesdienst vor dem Empfang hielt. Engere Verbindungen bestehen seit der Burscheider Pfarrwallfahrt 2006 nach Hohkeppel.

Ende September brechen beide Gemeinden zur Laurentiuswallfahrt gen Rom auf. Danach, witzelte Höyng, sei gewiss mit den ersten gemeindeübergreifenden Hochzeiten zu rechnen.