Bauarbeiten auf der B 51 Ösinghausen als Abkürzung für Laster und Tankwagen
Wegen der Arbeiten auf der B 51 donnern selbst schwere Laster und Tankwagen täglich durch den Ortsteil. Jetzt gehen die Anwohner auf die Barrikaden und rufen zur Demo auf.
Burscheid. Die Geduld ist vorbei. „Alle lassen uns im Regen stehen“, erklärt Armin Sagorski, Bewohner von Großösinghausen und meint damit die Stadt Burscheid und Straßen NRW. Niemand höre die Hilferufe aus dem Ortsteil, der seit den Bauarbeiten auf der B 51 in Hilgen eine viel genutzte Abkürzung für Autofahrer ist und selbst schwere Lastwagen und Tanklastzüge durch die Straßen donnern.
„In den Rush-Hour-Zeiten herrscht hier Hauptstraßen-Frequenz“, sagt Sagorski, der zusammen mit Wolfgang Schick am Freitag, 2. September, zur großen Demo (siehe Kasten) aufruft. Man habe keine andere Wahl mehr, als lautstark und demonstrativ auf die Probleme aufmerksam zu machen. Die Stadt verweise auf die Zuständigkeit in der Verantwortung von Straßen NRW, doch der Landesbetrieb Straßenbau habe nur zugesagt, die Schäden am Ende der Bauarbeiten zu beheben. An der aktuellen Überlastung der sonst beschaulichen Straßen werde nichts geändert.
„Die einzigen, die reagiert haben, sind die Mitarbeiter vom Rheinisch-Bergischen Kreis“, sagt der Anwohner. Das rentiere sich allerdings auch für die Kreisverwaltung. Mit dem mobilen Blitzer lasse sich derzeit in der 30-km/h-Zone ordentlich abkassieren. Schließlich lohne sich die schnelle Abkürzung so richtig, wenn man nicht mit 30 Stundenkilometern fahre. Doch eine Abschreckung für die Autofahrer sei das nicht. Sagorski: „Das ist trotzdem eine riesige Abkürzung, das weiß ich auch.“
Am meisten ärgert Sagorski, dass sie für den verkehrsberuhigten Bereich einst von der Stadt ordentlich zur Kasse gebeten worden seien. „Wir haben vor 30 Jahren die Straße als Anliegerstraße zu 90 Prozent finanzieren müssen.“ Jetzt werde die Straße insbesondere durch die schweren Laster zerstört. Tiefe Risse sind in dem Asphalt sichtbar, weil Laster teilweise auf den Bürgersteig ausweichen müssten, seien auch viele Platten dort schon zerbrochen. „Und die ganzen Gullydeckel sind gerissen und klappern, sobald ein Auto darüber fährt.“ Zumindest sei die Sanierung schon zugesagt.
Damit der Linienbus den Bereich durchfahren kann, seien in einer „Nacht- und Nebelaktion“ Halteverbotsschilder aufgestellt worden. Allerdings mitten auf dem Bürgersteig. Frauen mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren müssten auf die Straße ausweichen. Dort, wo jetzt der Verkehr wie auf einer Hauptstraße rolle.
Und die Stadt werde nur aktiv, um Knöllchen zu schreiben, wenn Autofahrer im Wendebereich des Weidenwegs parkten. Dabei seien durch die Halteverbotsschilder notwendige Parkplätze für die Anwohner weggefallen und ein Rasengrundstück in Großösinghausen dürfe nicht genutzt werden. Eine entsprechende Anfrage wurde abgelehnt.