Paffenlöh hat seit Mittwoch eine eigene Sirene

Die Lücke in der Alarmierung wurde geschlossen. Mit der ersten solarbetriebenen Anlage in Burscheid werden zwei Sirenen ersetzt, die schon länger nicht mehr existieren.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Um punkt 15 Uhr löste gab es am Mittwoch Sirenenalarm an einer bislang ungewohnten Stelle. Von einem 14 Meter hohen Stahlmast aus direkt gegenüber der Diskothek Paffenlöher Steffi. Allerdings nur für wenige Sekunden — um zu testen, ob die Anlage funktioniert.

Tadellos, war der Eindruck der Monteure, die seit den Morgenstunden mit einer sehenswerten Methode den Stahlmast hochgezogen hatten. Dafür benötigten sie gerade mal eine halbe Stunde. Nachdem morgens das etwa zwei Meter tiefe Fundament von Mitarbeitern der Technischen Werke ausgehoben worden und ein erstes Element für den Mast ausgerichtet, fixiert und geerdet worden war, ging es ruckzuck vom Steiger aus: Etwa zwei Meter langen, verzinkten Stahlhülsen wurden nach und nach von oben aufgesetzt und mit einem fünf Kilo schweren Hammer festgeklopft. „Das wird einfach ineinander geschlagen und ist hinterher wie verschweißt“, erläutert Peter Müller, als gelernter Schiffsbetriebstechniker Bauleiter für die Firma Hörmann. Das Unternehmen aus München ist auf Sirenen spezialisiert.

Eine Wasserwaage, damit alles später gerade ist, benötigten die Experten des Unternehmens übrigens nach der Ausrichtung des Fundaments nicht mehr. „Das würde auch gar nicht funktionieren, der Mast läuft ja konisch zu“, erklärt Müller. Will meinen: Unten hat der Stahlmast einen Durchmesser von 50 Zentimeter, ganz oben nur noch von 20 Zentimeter. Durch die immer schmaler werdenden Hülsen, rutschen sie ein Stück übereinander und halten. „Wie bei diesem Kinderspielzeug aus Plastikbechern“, sagt Udo Güte, zuständig bei der Stadt für das Feuerwehrwesen und Projektleiter der Anlage. Allerdings hatte auch Güte seine Zweifel, das alles gerade ist. „Als ich aus dem Auto gestiegen bin, habe ich gedacht, der Mast ist schief. Aber das ist nur eine optische Täuschung, weil das Gelände hier stark abschüssig ist.“

Premiere für Burscheid: „Wir können die Anlage nur mit Solartechnik betreiben, weil wir hier Probleme bekommen hätten mit der Stromversorgung“, erklärt Güte. Die Akkus seien so gut gepuffert, dass ein Leistungsabfall nicht zu befürchten sei. Zumal die Sirene nur mit einer geringen Wattzahl betrieben werde. Notwendig geworden sei die Installation, weil die Sirenen „Am Dorfkrug“ in Blasberg (abgerissen) und an einem Haus in Benninghausen (demontiert) seit geraumer Zeit nicht mehr vorhanden gewesen seien. Aber die Löschkräfte würden ja auch mit Piepsern alarmiert. Seit Mittwoch ist diese Alarmierungslücke geschlossen.