Oktoberfest: Bayerische Atmosphäre in Hilgen

Im Festzelt auf dem Raiffeisenplatz wird geschunkelt und getanzt.

Burscheid. Eine Erklärung für die Faszination Oktoberfest zu finden, ist ja relativ einfach: Geselligkeit und bayrischer Frohsinn, gepaart mit zünftiger Festzeltmusik, deftigen Schweinshaxn und dem obligatorischen Maß Bier.

Bis zu sieben Millionen Gäste aus der ganzen Welt werfen sich jedes Jahr in Schale und pilgern auf die Münchner Wiesn, um einfach dabei zu sein. Dass das Konzept auch nördlich des Weißwurst-Äquators vorzüglich funktioniert, beweist die Hilgener Feuerwehr.

Am Samstag fand bereits das vierte Oktoberfest auf dem Raiffeisenplatz statt. Standesgemäß in Dirndln und Lederhosen gekleidet machten die Gäste die Hilgener Wiesn unsicher. Beim Prosit der Gemütlichkeit wurde geschunkelt und getanzt.

Die Feuerwe(h)rker der Feuerwehr Kürten sorgten für die musikalische Unterhaltung. Über 300 Karten gingen bereits im Vorverkauf weg. Und das, obwohl mit Leichlingen und Wermelskirchen seit kurzem zwei weitere Städte im Umkreis auf den Oktoberfestzug aufgesprungen sind.

Feuerwehr-Sprecher Stefan Wallmeyer hat beim Hilgener Löschzug eine Art Vorreiterrolle erkannt. "Wir haben daher viel Stammpublikum aber auch jedes Jahr einige Neulinge."

Auf der Suche nach weiteren Erklärungen für das Phänomen Oktoberfest gab es im Festzelt reichlich interessante Antworten. "Das Faszinierende ist die bayrische Atmosphäre", hat Feuerwehr-DJ Christian Bernhardt festgestellt. "Die Leute können das hier haben, ohne verreisen zu müssen." Feuerwehr-Kollege Peter Tacke findet es gut, "dass auch viele ältere Leute mitkommen und wieder vor die Tür gehen."

Bereits zum vierten Mal mit von der Partie war Elli Garweg, die mit ihren Bekannten einen Tisch reserviert hatte. Eine große Anhängerin bayrischer Traditionen sei sie zwar nicht, aber ein Besuch wegen der tollen Atmosphäre einfach Pflicht. Hermann Fischer schloss sich dem Besuchertross an: "Das ganze Dorf strömt zusammen. Und wenn in Hilgen so etwas stattfindet, sollte man auch teilnehmen."

Auch die Verköstigung spielt bei einer Wiesn bekanntlich eine entscheidende Rolle. Das Alte Landhaus lieferte diesmal Mini-Haxen in Malzbiersauce oder Leberkäs mit Sauerkraut. Brez’n kamen frisch aus dem Ofen und beim original Oktoberfestbier waren - ganz nach dem Münchner Vorbild - die starken Oberarme der Bedienung gefragt.

"Viele haben sich extra für das Oktoberfest ein Dirndl zugelegt", berichtet Stefan Wallmeyer. Der komplette Löschzug war bei den Vorbereitungen zum Fest involviert. Bei strömendem Regen musste am Tag der Deutschen Einheit das Zelt aufgebaut und gestern wieder abgebaut werden.