Pflanzentauschbörse: Tipps für die richtige Kompostierung

Neben Pflanzen wurden im Kulturbadehaus auch Informationen für Gartenfreunde ausgetauscht.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Zimmerpflanzen-Tauschbörse im Kulturbadehaus — seit einigen Jahren ein gut besuchter Nachmittag nicht nur von Gartenbesitzern und Blumenliebhabern. Schon vor Beginn der Veranstaltung von Obst- und Gartenbau- sowie Kulturverein saßen am Samstag rund 30 Besucher an den langen Tischen und waren bei Waffeln und Kaffee lebhaft im Gespräch. Im Laufe der nächsten Stunde kamen stets neue Gäste dazu.

Der Tisch mit den Tauschobjekten füllte sich zusehends mit großen und kleinen Pflanzen und wurde auch ebenso schnell wieder leerer, da Hängegewächse, Kakteen und sogar Hakenlilien-Ableger rasch ein neues Zuhause bekamen.

Gleich am Eingang zog auch der Info-Stand des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (Bav) die Aufmerksamkeit auf sich. Anke Spiecker hielt verschiedene bunte Flyer bereit und einen übersichtlichen Plan der kompletten Verwertungsanlage Leppe im oberbergischen Lindlar.

Zusammen mit der Avea ist der Bav darum bemüht, das Konzept der Anlage und dessen wirtschaftliche Umsetzung einer möglichst breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wie Spiecker erklärt, gibt es einen guten Grund, allen Bürgern und gerade auch Schulklassen die Prozesse deutlich zu machen. „Was seit dem Start im Jahre 1992 fast ausschließlich im Verborgenen stattfand, kann seit vier Jahren besucht und besichtigt werden.“

Der lustige Regenwurm Leppel erklärt ausführlich, wo die großen Bio-Lkws ihren Inhalt hinbringen, in welchen Behältern die Masse die ersten fünf Wochen vergärt und was nach der Produktion von Biogas aus dem restlichen Bioabfall wird.

In Burscheid stehen seit dem 1. Januar auch wieder Biotonnen am Straßenrand, wie in Leichlingen schon seit Langem. Von den sechs Kommunen, die der Lindlarer Abfall- und Verwertungs-Anlage angeschlossen sind, ist nur die Stadt Leverkusen noch nicht bereit, die Biotonne einzuführen.

Burscheid entschloss sich zur Freiwilligen-Regelung. Alle Burscheider haben nun die Wahl: Möchten sie ihren Biomüll in eine reguläre Tonne entsorgen oder ihren hauseigenen Komposthaufen als einzige Deponie betrachten? Wie im Badehaus zu hören war, tendieren Gartenbesitzer in der Hauptsache zu einem gut geführten und entsprechend genutzten Kompostdepot.

Trotzdem nehmen viele demnächst eine Tonne hinzu. Warum entscheiden sie sich so? „Es gibt uns ein Stück Sicherheit. Wenn wir bisher nur mit schlechtem Gewissen Dinge in unseren Komposter warfen, die ein gewisses Risiko haben, Ungeziefer anzulocken, wird sich dieses Problem endlich lösen.“

Rund um das Thema „Kompost im eigenen Garten“ hatte dann Nicole Schweizer-Steinbach von der Gärtnerei in Hahnensiefen eine Zehn-Punkte-Information über den richtigen Umgang mit garteneigenen Kompostanlagen. Da hörten selbst geübte Bioabfall-Verwerter von Abläufen, die ihnen bis dahin unbekannt waren. Einer ihrer guten Tipps: „Es macht Sinn, Drainage-Rillen vom Kompostbehälter weg in den Boden zu ziehen als Feuchtigkeitsregulator und nicht zuletzt als Hilfe für die kompostproduzierenden Kleintiere, nach ihrer Arbeit wieder in die Freiheit zu wechseln.“

Die Frage Eigenkompostierung oder Biotonne stellte sich für die Referentin nicht. Da bleibe jedem Haushalt die eigene Entscheidung. In Burscheid können mehrere Hauseigentümer auch gemeinsam eine Biotonne anmelden, wenn bei jedem nur kleinere Mengen anfallen.

Auch wer in seinem Garten spezielle Kompostarten anlegt, fand in der mehrseitigen Infoschrift alles verständlich erklärt. Nach den Ausführungen von Nicole Schweizer-Steinbach schloss sich eine rege Fragerunde an.