Ehrenamt: Würdigung der Hospizarbeit
Die Helfer des ÖHHB sind Burscheider des Jahres. Im Sport sichert sich Pia Adams den Titel zum zweiten Mal. Sportler des Jahres ist Leon Letzner, Mannschaft des Jahres die C1-Fußballjugend der TG Hilgen.
Burscheid. Zu den beliebtesten Phrasen jeglicher Ehrenamtswürdigung zählt der Satz, man wolle damit gerade diejenigen hervorheben, die sonst nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen. Nie war der Satz aber wohl berechtigter als am Freitagabend im Haus der Kunst, obwohl er da gar nicht zu hören war. Denn die Begleitung Sterbender ist nun wirklich eine Arbeit, in der sich jede öffentliche Zurschaustellung verbietet. Umso gerechtfertigter, dass sich die rund 30 ehrenamtlichen Helfer des ÖHHB (Ökumenisches Hospiz Hausbetreuungsdienst Burscheid) nun Burscheider des Jahres nennen dürfen.
Schon einmal hatte das Hospiz seine dezente Zurückhaltung aufgegeben und gefeiert. Vor zwei Jahren war das, anlässlich des 15-jährigen Bestehens. Damals war erinnert worden an die Vorüberlegungen zur Gründung ab 1996 und dann an die ersten vier Betreuten im Frühjahr 1998 auf der Basis vertraglicher Vereinbarungen der christlichen Gemeinden in der Stadt.
Inzwischen werden Jahr für Jahr über 50 Menschen ambulant in ihrem Sterbeprozess begleitet — von geschulten Ehrenamtlichen, die dadurch die Angehörigen entlasten und sich auch um die Trauernden kümmern. Am Freitag erhielt der Verein für seine wichtige Arbeit neben einem Spendenscheck über 350 Euro auch noch das Ergebnis der Spendensammlung im Publikum.
Für Leistungsfähigkeit, Lebensfreude und Jugendlichkeit steht dagegen der Sport und so wurde im Haus der Kunst praktisch die ganze Spannbreite des Lebens entfaltet. Bei der Sportlerin des Jahres fiel die Wahl auf die Burscheider Handballerin Pia Adams (19), die seit Jahren beim TSV Bayer Leverkusen spielt und als erste Einzelsportlerin überhaupt nach 2012 zum zweiten Mal ausgezeichnet wurde.
Adams trug 2014 wie schon im Vorjahr wieder zum Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft bei und ist eine der Leistungsträgerinnen in der Jugendnationalmannschaft.
Bei den Männern kann sich der ebenfalls 19-jährige Westernreiter Leon Letzner über die Auszeichnung freuen. Seit zehn Jahren sitzt er im Sattel und wurde auf seiner von ihm selbst ausgebildeten Paint-Horse-Stute Sleepwalker Nasty im vergangenen Jahr wie auch schon im Jahr davor Sieger in der Trophy-Wertung seiner Leistungsklasse. Beim erstmals vom Verband ausgeschriebenen Kids-Cup der Leistungsklasse 3B landete Letzner unter 145 Platzierten auf dem zweiten Rang. Ihm galt auch die witzigste Erkennungsmelodie der Moderatorin Annette Willuweit: die „Winnetou“-Filmmusik.
Mannschaft des Jahres wurden die C1-Jugendfußballer der TG Hilgen, die sich im vergangenen Jahr über den Meistertitel in der Leistungsklasse des Kreises und die Qualifikation für die Niederrheinliga freuen konnten. Zudem zogen die Nachwuchskicker noch ins Finale des Kreispokals ein.
Reichlich Musik rahmte die Ehrung. Das gerade zum Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ weitergeleitete Schlagzeug-Quartett der Orchesterschule übernahm den dynamischen Auftakt. Auch das „Dance Team“ der TG Hilgen und das Junge Orchester unter Leitung von Viola Wertgé ernteten begeisterten Applaus.
Beim Imbiss konnten sich dann die vielen Ehrenamtlichen des Abends austauschen. Sie bildeten nämlich auch im Publikum die eindeutige Mehrheit, wie eine Umfrage von Bürgermeister Stefan Caplan bewies.