Programm: Nachts zu Gast im Museum Ludwig
Im kommenden Jahr gibt es wieder sechs lange Donnerstage mit Kunst, Musik und Workshops.
Köln. Der „lange Donnerstag“ im Kölner Museum Ludwig hat schon eine gewisse Tradition — seit sechs Jahren gibt es die Möglichkeit zum späten Besuch. An jedem ersten Donnerstag öffnet das Kunstmuseum seine Pforten bis 22 Uhr und bietet ab 18 Uhr ein buntes Kulturprogramm für seine Gäste zur späten Stunde. Rund 20 000 Besucher kamen an den zwölf Terminen in diesem Jahr.
„Der lange Donnerstag ist vor allem bei jungen Besuchern beliebt. Man sieht viele Menschen, die sonst nicht zu uns ins Museum kommen. Der Tag ist eine Chance, unser Haus besser nach außen zu öffnen“, sagt Direktor Yilmaz Dziewior. Gesponsert wird der lange Museumstag von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West. Gerade wurde die Zusammenarbeit um weitere zwei Jahre verlängert. Insgesamt gibt es inzwischen ähnliche Projekte an zwölf Museen in NRW. Gerne wird der „lange Donnerstag“ von den jungen Gästen auch als Startpunkt für die weitere nächtliche Runde durch Köln genutzt.
Das Programm im ersten Halbjahr 2018 ist vielfältig. Los geht es am 4. Januar unter dem Titel „Musik & Fernweh“. Es gibt Kurzführungen zum Thema Reisen in der Sammlung. Zu Gast sind die israelischen Geschwister Kim und Mike Rauss. Das Duo verknüpft verschiedene Musikrichtungen. Beeinflusst werden die beiden von arabischer und israelischer Musik genauso wie von Jazz, Funk, Folk und Afrobeats. Ihren Stil nennen die Israelis selbst „Falafel-Pop“. Kim spielt keltische Harfe und Mike begleitet sie mit der Gitarre.
Der 1. Februar steht im Zeichen von James Rosenquist und trägt den Titel „Eintauchen ins Bild“. Durch die Sonderausstellung werden die Besucher von jungen Kunstexperten begleitet. Die Studenten wurden drei Monate ausgebildet und stehen bei den „Kunstdialogen“ für alle Fragen rund um die Schau bereit. In der Werkstatt des Museums können die Gäste im Stil von Rosenquist an diesem Abend selbst künstlerisch tätig werden. Dazu werden im hauseigenen Kino Filme zum Künstler gezeigt.
Am 1. März hält der Jazz Einzug ins Museum. Viele bekannte Künstler wie Otto Dix, Max Beckmann oder Henri Matisse waren von diesem Genre fasziniert. Livemusik gibt es an diesem Abend von der jungen Band Der weiße Panda, die 2015 bei der Düsseldorfer Jazz Rally den Jazz Award gewonnen hat. Angeboten werden auch wieder die „Kunstdialoge“.
Beim vierten „langen Donnerstag“ erwartet die Besucher am 5. April unter dem Titel „Im Exil“ ein musikalischer Abend mit Liedern von Hanns Eisler und Texten von Bertolt Brecht. Es handelt sich um die „Hollywood-Elegien“, die im kalifornischen Exil entstanden sind. Vorgetragen werden die Lieder von der Sopranistin Maribeth Diggle. Der Abend nimmt das Thema der Hier-und-Jetzt-Ausstellung um Peter Strascheks Film „Emigration, Film, Politik“ auf.
Weiter geht der nächtliche Museumsbummel am 3. Mai unter dem Titel „Instant Vip’s Union“. Vip’s sind in diesem Fall die Besucher selbst, die mit ihren mitgebrachten Möbeln das Foyer bevölkern dürfen. Anlass dafür ist ein Werk von Haegue Yang mit dem Titel „Vip’s Union Petite“. Neben Musik gibt es auch einen Origami-Workshop sowie die „Kunstdialoge“.
Am 7. Juni lautet das Motto „Let’s come together“ - ein Abend an dem die Besucher sich kennenlernen und gemeinsam über Kunst sprechen können. Neben den „Kunstdialogen“ gibt es Musik mit DJ Snake. Der Eintritt zu den „langen Donnerstagen“ kostet sieben Euro und gilt für den Zugang am gesamten Donnerstag.