Radrennen Rund um Köln: „Das ist doch Sport pur“
Das Radrennen lockte viele Besucher an den Streckenrand. Dort war die Stimmung ausgelassen.
Rhein.-Berg. Kreis. Das traditionelle Radrennen „Rund um Köln“, das in diesem Jahr bereits zum 97. Mal stattfand, entwickelt sich immer mehr zu einer Veranstaltung, bei der sich die Fahrer und Zuschauer auf diverse Wetterumbrüche einstellen müssen.
Musste man am Morgen noch das Schlimmste befürchten, begab sich das Fahrerfeld am Ende bei Graupelschauern auf die 192,6 Kilometer lange Distanz.
Den Zielpunkt der Bergetappe von Altenberg nach Blecher hinauf stellte ein großes aufblasbares Tor dar, um das sich viele Zuschauer versammelt hatten. „Ich finde, dass die Jungs es verdient haben, dass man sie anfeuert, wenn die sich bei dem Mistwetter auf ihr Rad schwingen“ “, sagte Manfred Hegel.
Unter lautstarken Rufen kämpften sich die Fahrer die Serpentinen hinauf. Dabei war das klicken der Gangschaltungen bei der Ankunft in Blecher ein unüberhörbares Zeichen dafür, dass die Bergetappe geschafft war und es auf flacherem Terrain und in einem höheren Gang weiter Richtung Ziel ging.
Anders als in den vergangenen Jahren fand die diesjährige Rundfahrt am Muttertag, statt. „Das ist für uns aber kein Problem. So kann man den Muttertagsspaziergang gleich mal nutzen, um sich hier die Radfahrer anzusehen“ sagte Mike Edenbruch.
„Bei allem Gerede um Doping und Vertrauensverlust im Radsport muss ich sagen, wenn man sich ansieht, wie die sich hier hochkämpfen, dann ist das doch der pure Sport“, erklärte Christian Worring, während die nächste Gruppe an Radprofis an ihm vorbeifuhr. „Ich habe schon Radtouren durchs Bergische gemacht, da sind Leute die Berge langsamer runter gefahren als die jetzt rauf.“
Am Beispiel des Streckenabschnitts von Altenberg und Blecher zeigte sich auch in diesem Jahr wieder, wie wichtig bei der Umsetzung einer solchen Veranstaltung die vielen ehrenamtlichen Helfer sind, die als Streckenposten fungieren, die Straßen absperren und Ansprechperson für Fragen der Zuschauer sind. „Wir decken mit 40 Leuten die ganze Rennstrecke von Altenberg über Blecher bis nach Glöbusch ab. Das ist schon eine Herausforderung, so viele Leute im Vorfeld für diese Sache zu gewinnen“ erklärte Paul Arndt vom TV Blecher.
Das Vergnügen, den Radprofis zuzusehen, war dabei ein kurzes, denn so schnell sie kamen, so schnell waren sie auch wieder weg. Nach knapp zehn Minuten war das Fahrerfeld inklusive Fahrzeugen an Altenberg und Blecher vorbeigezogen. Dabei wurde zumindest der Streckenabschnitt in Odenthal und Blecher in diesem Jahr unfallfrei absolviert und es kam nicht, wie im vergangenen Jahr, zu gefährlichen Stürzen.