Realschüler als Ersthelfer im Einsatz

Drei Mitglieder des Sanitätsdienstes der Realschule versorgten einen Senior — und erhielten viel Lob.

Burscheid. Mitschüler mit Pflastern versorgen oder leichte Schürfwunden zu säubern ist eine Sache. Doch was die drei Mitglieder des neu eingerichteten Schul-Sanitäts-Dienstes der Realschule Burscheid am Donnerstag leisteten, ging darüber hinaus.

Beherzt und mit viel Sachverstand versorgten sie den Seniorenschützen Hans Berger, der zuvor beim Spaziergang mit seiner Frau und den Eheleuten Schwamborn gestürzt war und sich dabei eine blutende Gesichtsverletzung zuzog.

Roland Schwamborn, Betreuer der Seniorenschützen, der mit den Bergers unterwegs war, lobt ausdrücklich den Einsatz der Schüler: „Das war wirklich bewundernswertes Engagement der drei Jungen — hervorragend.“

Die beiden Siebtklässler Rafael Lüdtke und Marius Höller hatten gemeinsam mit Jeremy Müller aus der Jahrgangsstufe zehn in der Pause auf dem Schulhof Sanitäts-Dienst. Gegen 11.45 Uhr sahen die drei Schüler mehr oder weniger zufällig den Sturz Bergers an der Straße Auf dem Schulberg und eilten gemeinsam mit einem Lehrer sofort zur Hilfe.

„Die Schüler brachten direkt ihren Sanitäts-Koffer mit, kümmerten sich um die Verletzung von Herrn Berger und hatten sogar eine Decke dabei. Ihnen war zwar eine gewisse Aufregung anzumerken, aber sie haben Herrn Berger hervorragend versorgt. Meine Frau hat dann gleich den Rettungswagen gerufen“, sagt Schwamborn.

Auch die Polizei, die unweit der Schule eigentlich Autofahrer blitzen wollte, unterstützte die jungen Ersthelfer bis zum Eintreffen des Rettungswagens. „Die Schüler haben sich prima verhalten. Sie haben genau das angewendet, was sie in den entsprechenden Erste-Hilfe-Kursen seit dem Sommer gelernt haben“, sagt Rektorin Angelika Büscher.

Der Schul-Sanitäts-Dienst ist erst seit dem 11. November im Einsatz. Jeweils zwei oder drei Schüler haben in wechselnden Teams Bereitschaft und kümmern sich im Normalfall um kleinere Verletzungen von Mitschülern. „Der Einsatz der Jungs wird in jedem Fall noch entsprechend honoriert“, sagt die Rektorin.

Roland Schwamborn, der einmal im Monat an einem Tag die Seniorenschützen betreut und begleitet, konnte aber schon kurz nach dem Unglück „Entwarnung“ geben: „Herr Berger musste zwar genäht werden, aber nicht im Krankenhaus bleiben. Es geht ihm schon besser.“ Für drei Mitglieder des Schul-Sanitäts-Dienstes war der vergangene Donnerstag in jedem Fall eine echte Feuertaufe.