Kommunalwahl: Baggeler tritt gegen Caplan an

Der BfB-Fraktionsvorsitzende wiederholt seine Kandidatur von 2009 — unter geänderten Vorzeichen.

Burscheid. Manchmal entwickeln die Dinge eine Eigendynamik, der man sich nicht mehr entziehen kann. Eigentlich wollte Michael Baggeler, Fraktionsvorsitzender des BfB, die Frage, ob er wie schon 2009 noch einmal als Bürgermeisterkandidat antritt, bis zur Mitgliederversammlung im Januar offenlassen.

Aber dann sorgte der in Aussicht gestellte Verzicht der SPD auf einen eigenen Kandidaten für zusätzlichen Druck im Kessel. Jetzt ist klar: Baggeler wird antreten — als wohl einziger Herausforderer von Stefan Caplan.

Am Freitag will der 46-Jährige seine Beweggründe auf einer Pressekonferenz erläutern. Aber schon jetzt ist klar: Baggelers Entscheidung hat auch viel mit der Erwartungshaltung des BfB zu tun. Ein nichtöffentlich eingeholtes Stimmungsbild innerhalb des Bündnisses vor der Sommerpause soll in der Frage völlig eindeutig gewesen sein.

Außerdem hat das BfB als Wahlziel ausgerufen, im Mai 2014 zweitstärkste Fraktion im Rat werden zu wollen. Und auch damit sieht Baggeler den Anspruch verbunden, einen eigenen Kandidaten zu stellen.

Da klingt manches danach, dass er sich eher in die Pflicht hat nehmen lassen. Aber Baggeler beteuert: „Wenn ich das mache, dann will ich auch Bürgermeister werden. Einen Wahlkampf mit angezogener Handbremse wird es nicht geben.“

Dabei sieht er natürlich auch, dass sich die Vorzeichen gegenüber 2009 verändert haben. Damals waren die Wunden nach der Spaltung der CDU und der Neugründung des BfB im Zuge der Kandidatenfrage noch frisch.

Auch steht er einem CDU-Kandidaten gegenüber, der jetzt mit dem Amtsbonus agiert und von dem selbst Baggeler sagt, dass man ihm „fachlich betrachtet nichts vorwerfen kann. Er hat die großen Themen gut gemanagt.“ Entsprechend hat auch das BfB beispielsweise die Haushaltssanierung oder die Entscheidung zur Gesamtschule mitgetragen.

Warum dann die Gegenkandidatur? „Es geht um eine persönliche Wahl“, sagt Baggeler, „die Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Personen.“ Es geht ihm um eine demokratische Alternative — und um seinen wachsenden Widerwillen gegen die „Harmoniesoße“, wie er das nennt. Gegen Entscheidungen, „die noch viel stärker als schon unter Hans Dieter Kahrl im stillen Kämmerlein vorbereitet werden, so dass die Diskussion gar nicht mehr dort stattfindet, wo sie hingehört, nämlich im Rat und in den Ausschüssen.“