Seit 75 Jahren Versuchsgut von Bayer

Am 1. September 1940 wurde der Kaufvertrag für Höfchen unterschrieben.

Seit 75 Jahren Versuchsgut von Bayer
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Als Versuchsgut ist Höfchen längst in den Sprachgebrauch der Burscheider eingegangen. Aber der Versuchszusatz ist erst üblich, seit die Pflanzenschutzabteilung der damaligen IG Farben das Gut erwarb. Der Kaufvertrag wurde am 1. September 1940 unterschrieben. Die Anlage, mittlerweile im Besitz von Bayer CropScience, feiert in ihrer heutigen Funktion also gerade ihr 75-jähriges Bestehen.

Nicht nur die Lambertsmühle ist geschichtlich eng mit Haus Landscheid verbunden. Gleiches gilt auch für Höfchen. Das Gut wurde erstmals Anfang des 16. Jahrhunderts als Teil des Rittergutes Landscheid beschrieben. 1743 wurde es aus Kostengründen wie auch die Lambertsmühle verkauft und erhielt mit Johann Busch seinen ersten bürgerlichen Besitzer.

Um 1820 tauchte dann erstmalig der Name Schmitz in Verbindung mit Gut Höfchen auf; und er sollte dort bis zum Verkauf an die IG Farben erhalten bleiben.

Die Familie Schmitz nutzte den landwirtschaftlichen Betrieb als Obst- und Weidegut. Durch den Erwerb des Brennrechts und die Eröffnung einer Kornbrennerei machte sie aber vor allem mit einem anderen Produkt von sich reden: „Höfchens Bergischer“ wurde noch bis 1974, also 34 Jahre nach dem Verkauf, von den Erben der Brennerei Schmitz-Höfchen vertrieben.

Bayer nutzte Höfchen nach dem Krieg dann ab 1955 als reine Feldversuchsstation. Und schrittweise wuchs dabei die Anbaufläche. Mit 18 Hektar fing man an. Heute stehen 100 Hektar zur Verfügung, die sich allerdings nicht komplett im Bayer-Besitz befinden, sondern zum Teil angepachtet sind.

Das Jubiläum als Versuchsgut will Leiter Dirk Ebbinghaus zwar nicht öffentlich feiern, wohl aber intern. Für Freitag sind nicht nur aktuelle und frühere Mitarbeiter eingeladen, sondern auch Vertreter der Stadt, Kooperationspartner und Nachbarn. „Dabei werde ich auch den Betrieb vorstellen, denn viele kennen nur einen Ausschnitt von dem, was wir hier machen“, sagt Ebbinghaus. Wer Partner im Getreidebau sei, denn könne ja womöglich auch interessieren, „was im Obstbau passiert“.