Sommer-Workcamp: Die weite Welt zu Gast im Altenzentrum

Eine internationale Gruppe junger Menschen veranstaltet Sommerfest

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Schon seit Jahren wollte Scotty einmal nach Deutschland — ins Flugzeug steigen und die gut 8500 Kilometer hinter sich lassen. „Ich habe zwei Jahre lang Deutsch in der Schule gelernt. Und seitdem wollte ich das Land auch mal besuchen“, erzählt der 20-jährige Südkoreaner.

Am vergangenen Samstag war es dann so weit — seine erste Reise nach Deutschland führte ihn bis ins Bergische Land, bis nach Burscheid. Hier nimmt er mit elf weiteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus neun Ländern an einem Sommer-Workcamp des IJGD (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) teil, finanziert von Johnson Controls.

Zwei Projekte stehen dabei auf dem Programm: die Organisation eines internationalen Gemeinschaftsfestes im Evangelischen Altenzentrum auf der Schützeneich sowie ein Feriencamp für Grundschulkinder. Am Freitag stand zuerst das Fest an.

„Wir haben schon unter der Woche viel mit den Bewohnern unternommen“, erzählt der 22-jährige Johannes aus Berlin, der das Camp zusammen mit der 20-jährigen Serbin Natalija leitet.

Es wurde gespielt, gebastelt und zusammen gekocht — internationale Gerichte aus den Herkunftsländern der jungen Besucher. „Es gab Köstlichkeiten aus aller Welt — Tacos aus Mexiko, koreanische Pfannkuchen und ich habe zum Beispiel eine Zucchini-Quiche gemacht“, erzählt Johannes.

Bei der Verständigung gab es währenddessen kaum Probleme. Scotty spricht ein wenig Deutsch, auch die Besucherinnen aus Ungarn, Italien und der Türkei sprechen Deutsch. Und Natalija studiert Schwedisch — „einzelne, ähnliche Worte kann ich auch verstehen“, erzählt sie lachend.

Und ebenso abwechslungsreich wurde am Freitag auch gefeiert. Nach einer Vorstellungsrunde der jungen Leute auf Deutsch oder in der Muttersprache mit anschließender Übersetzung wurde getanzt, gesungen und ein Theaterstück gezeigt, das den Tagesablauf der Gruppe darstellt, seitdem sie in Burscheid ist.

Für einige der Jugendlichen ist es das erste Mal, dass sie an einem solchen Camp teilnehmen, Natalija ist bereits das siebte Mal dabei. Allerdings leitet sie das erste Mal ein Camp in Deutschland. „Es ist jedes Mal wieder aufregend, dabei zu sein“, sagt sie. „Für drei Wochen leben wir wie eine Familie zusammen.“

In der kommenden Woche startet dann das zweite Projekt: „Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur“ für Grundschüler.