Sportschützen: Bald soll auch mit dem Bogen geschossen werden

Die Athleten folgen dem guten Ruf der Abteilung zum Teil von weit her.

Burscheid. Umschläge öffnen ist zwar noch kein Element der Trainingsarbeit. Dennoch gehört diese Übung seit einigen Jahren zu den Lieblingsbeschäftigungen der Burscheider Sportschützen. Wenn der Briefträger mit großformatigen Couverts in der Hand vorbeischaut, gibt es meistens Grund zur Freude. Dann nämlich haben die Sportschützen bei diversen Meisterschaften wieder massenhaft Edelmetall abgeräumt.

Erst kürzlich kam eine ganze Fuhre Medaillen in Burscheid an - 61 an der Zahl. Errungen wurden die Auszeichnungen bei den jüngsten Landesmeisterschaften. Neben 20 Goldmedaillen sprangen 22 silberne und 19 bronzene heraus, und das bei insgesamt 108 Starts in drei Disziplinen.

Der Erfolg der Sportschützen hat sich herumgesprochen. 30 bis 40 Athleten kommen regelmäßig zum Training und nehmen dabei Anreisen unter anderem aus dem Emsland, Düsseldorf und Köln in Kauf. "Wir arbeiten hier stark ergebnisorientiert", sagt Trainer Bert-Ulrich Weber. "Daraus ergibt sich eine tolle Gemeinschaft, weil alle dasselbe Ziel haben."

Zu den Neulingen unter den Sportschützen zählen Petra Bublitz und Ingo Busse, beide aus Burscheid und beide mit Talent gesegnet. Über eine Bekannte, die in der Damenabteilung aktiv ist, kam Petra Bublitz im vergangenen Oktober zu den Schützen. Ingo Busse hat nach 27 Jahren Abstinenz plötzlich wieder Lust auf den Sport bekommen und wurde nach eigener Aussage im Schießhaus "mit offenen Armen empfangen".

Bei den bevorstehenden deutschen Meisterschaften in Philippsburg winkt für die Neulinge gleich der erste Start. Die Burscheider stellen nämlich zwei Mannschaften, sieben Schützen haben sich qualifiziert. Da einer von ihnen womöglich verhindert ist, baut Weber schon mal vor. Bublitz und Busse könnten sich den eventuell freien Startplatz teilen und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Als nächstes Projekt könnte Bogenschießen hinzukommen. Zusammen mit einem sozial-integrativen Verein aus Wermelskirchen tüfteln die Schützen derzeit an der Umsetzung. Angedacht ist die Nutzung der großen Schützenhalle als Bogenschießanlage, die auch Menschen mit Behinderung nutzen sollen. "Es wäre toll, wenn sich das realisieren ließe", hofft Weber auf die baldige Umsetzung der Pläne.