Neuer Lebensgeist für die Kirchenkurve

Mit der zweiten Auflage ihres Festivals konnte die Evangelische Gemeinde an den Erfolg der Premiere anknüpfen.

Burscheid. Hätten die Burscheider schon am Samstagabend die Wahl gehabt, sie hätten wohl einstimmig für die Tribute-Band Mayqueen votiert.

Die zweite Auflage des Kirchenkurvenfestivals der Evangelischen Kirchengemeinde, kurz Kikufe, war wieder einmal ein Höhepunkt im Burscheider Veranstaltungskalender. Geschätzte 2000 Menschen bescherten der Kirchenkurve eine tolle Open-Air-Stimmung, wie man sie sonst nur bei den großen Festivals erlebt.

Bereits am Samstagnachmittag hatte die Grevenbroicher Band Last Order mit altbekannten Hits das Kikufe stimmungsvoll eröffnet. Nach dem Auftritt von Tommy and the Krauts kamen die Besucher mit Einbruch der Dunkelheit zu einem besonderen Erlebnis - einem Live-Soundcheck von Mayqueen. Eine prima Gelegenheit, sich in der Zwischenzeit mit Getränken und Würstchen fit für den Abend zu machen.

Mittlerweile waren die Plätze auf dem Kirchenvorplatz restlos belegt und auch vor der Bühne wurde es ganz schön kuschelig. Geduldig wartete das Volk auf den Auftritt der Tribute-Band, die bereits bei der Kikufe-Premiere im Vorjahr die Burscheider begeistert hatte.

Um kurz vor neun war es dann so weit. Mit spektakulärem Lichtspiel und künstlichem Nebel betrat die Band die Bühne. "Ist das nicht toll? Und das in Burscheid", freute sich ein sichtlich beseelter Organisator Ralph Liebig, als mit dem Hit "I want to break free" die Stimmung in der Kirchenkurve das erste Mal an diesem Abend einen Siedepunkt erreichte.

Der charismatische Leadsänger Michael Anthony, eine ideale Annäherung an Freddie Mercury, verbindet mit Burscheid den Start seiner Mayqueen-Karriere. Bei seiner Premiere vor Jahresfrist war er noch Gastmusiker, inzwischen ist er in die Stammformation aufgestiegen.

Die Besucher Susanne und Axel Werner waren mit ihrer gesamten Nachbarschaft zum Kikufe gepilgert und erhofften sich "einfach einen tollen Abend". Den bekamen sie auch geboten. Von ihrem ersten Besuch beim Kirchenkurvenfestival waren die beiden Burscheider angetan: "Viele Leute, schöne Stimmung - wir kommen nächstes Jahr bestimmt wieder."

Das geänderte Konzept des Festivals mit einem rockigen Samstag und einem Sonntag mit familiärem Charakter ging auf. Nach dem gut besuchten Gottesdienst unter freiem Himmel, bei dem Petra Bosse-Huber, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Predigt hielt, bescherte Jazz-Musiker Engelbert Wrobel den Zuhörern am Sonntag einen launigen Start in den Nachmittag.

Später schlugen der Kölner Popsänger Thomas Hahn und seine Band die Brücke zu den jüngeren Festivalbesuchern. Den Abschluss des Festivals am frühen Abend übernahm dann Burscheids "Heimband" Wobuklax.

"Das Wetter war toll, die Leute sind super mitgegangen", freute sich Organisator Ralph Liebig über eine rundum gelungene Veranstaltung. Das sehr verschiedene Publikum bestätigte ihn darin, für alle Geschmäcker etwas angeboten zu haben. Auch in Sachen Spenden für die Sanierung der Kirchenorgel, dem ursprünglichen Zweck des Festivals, sei man "finanziell auf einem guten Weg". Genaue Zahlen sollen in den nächsten Wochen folgen.