Landratskandidat Menzel: "Ich bin authentisch"

CDU-Kandidat: Der Landrat vermisst im Kreis ein Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgt sich um die Burscheider Finanzen.

Was machen Sie zuerst, wenn Sie als Landrat gewählt sind?

Die Belange, für die ich mich einsetze, entstehen nicht erst nach der Wahl. Deshalb würde ich montags da weitermachen, wo ich freitags aufgehört habe.

Gibt es Prinzipien, die Sie auch gegen eine Mehrheit durchsetzen wollen?

Meiner Meinung nach geht es nicht darum, Prinzipien gegen Mehrheiten durchzusetzen, sondern für eigene Positionen zu stehen und sie zu vertreten. Danach ergibt sich, ob man dafür eine Mehrheit gewinnen kann. So habe ich es in den vergangenen fünf Jahren gehalten.

Ihr Lieblingsort im Kreis?

Unser Garten.

Was zeichnet Rhein-Berg aus im Vergleich zu anderen Landkreisen?

Die fantastische Lage: Wir haben auf der einen Seite die Metropolen Köln und Düsseldorf und auf der anderen Seite wunderbare, teils unberührte Natur direkt vor der Haustür.

Und was vermissen Sie im Kreis?

Ein richtiges Zusammengehörigkeitsgefühl. Die alten Grenzen aus der Zeit vor der Neugliederung 1975 sind teilweise immer noch in den Köpfen.

Was wollen Sie als Landrat für Burscheid erreichen?

Am meisten liegen mir hier - auch in meiner Funktion als Kommunalaufsicht - die städtischen Finanzen am Herzen. Burscheid wird das nicht alleine stemmen können, so wie viele andere Kommunen in NRW auch nicht. Daher plädiere ich für eine grundlegende kommunale Finanzreform, die die Gemeinden in die Lage versetzt, verlässlich planen und mit den Einnahmen die Aufgaben auch bewältigen zu können.

Welchen politischen Fehler würden Sie gerne ungeschehen machen?

Ich hoffe, dass mir in den vergangenen fünf Jahren kein so gravierender Fehler passiert ist, dass man ihn ungeschehen machen müsste. Aber fehlerlos zu arbeiten, wird sich wohl niemand anmaßen - auch ich nicht.

Was sind Ihre politischen Stärken?

Ich bin authentisch, d.h. ich spiele keine Rolle, wenn ich meine Arbeit mache. Das erkennen die Menschen. Dann kann man auch für eigene Positionen eintreten und ist überzeugend.

Und Ihre persönlichen Schwächen?

Müsste gute Leistungen mehr loben und versuchen, den einen oder anderen mehr mitzunehmen.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?

Zurzeit keines.

Welche Musik hören Sie, wenn Sie nach einem anstrengenden Tag Ruhe finden wollen?

Die aktuelle Hitparade, da ist immer etwas dabei.

Wer sind Ihre Vorbilder - und warum?

Ein Vorbild im klassischen Sinne habe ich nicht. Ich bewundere das ungeheure Engagement Einzelner im sozialen Bereich, aber auch Spitzenleistungen, die in den unterschiedlichsten Bereichen erreicht werden, weil ich weiß, welcher Wille, welcher Aufwand und welche Energie dafür nötig ist.

Ihr Lieblingsheld in der Geschichte?

Leonardo da Vinci in der realen Welt oder Old Shatterhand in der Fantasie.

Was kochen Sie gerne?

Nudeln, das ist das Einzige, was ich überhaupt kochen kann.

Was trinken Sie am liebsten?

Saisonbedingt im Sommer einen eiskalten Weißwein, im Winter einen guten Roten.

Worüber können Sie lachen?

Über gut gemachte Situationskomik, über spontane Verrücktheiten . . .

Wen ertragen Sie nur mit Humor?

Manche Politiker, aber auch manche Journalisten.

Welcher Satz, den Sie einmal gehört oder gelesen haben, beschäftigt Sie? Es sind zwei Sätze, ein ernster und ein lustiger: "Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist" von Winston Churchill. Und: "Wer zu spät ins Bett geht und zu früh hinaus muss, weiß, woher das Wort Morgengrauen kommt" von Robert Lemke.

Rolf Menzel (*28. Mai 1955) ist seit 2004 Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und kandidiert zum zweiten Mal für die CDU.

www.rolf-menzel.de