Zorn: Ich kann andere motivieren

SPD-kandidat: Jurist fordert mehr Lehrstellen und will Nachtbus erhalten.

Was machen Sie zuerst, wenn Sie als Landrat gewählt sind? Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises, Krisensitzung mit dem Kämmerer wegen der Kreisfinanzen und die Initiierung eines Runden Tisches "Arbeitsplätze in Autozulieferbetrieben".

Gibt es Prinzipien, die Sie auch gegen eine Mehrheit durchsetzen wollen? Ehrlichkeit, auch wenn der politische Gegner dies ausschlachtet!

Ihr Lieblingsort im Kreis? In der Natur - wenn meine Frau mit dabei ist!

Was zeichnet Rhein-Berg aus im Vergleich zu anderen Landkreisen? Sehr viele gut aufgestellte Betriebe in Handwerk und Mittelstand mit breiter Produktpalette und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Und was vermissen Sie im Kreis? Netzwerke kleinerer Betriebe, die gemeinsam - unterstützt durch die Wirtschaftsförderung des Kreises - im Verbund mehr Ausbildungsplätze anbieten.

Was wollen Sie als Landrat für Burscheid erreichen? Den von mir durchgesetzten Nachtbus erhalten, Einführung eines regelmäßigen Beratungsangebotes durch die Verbraucherzentrale in Burscheid, Gesundheitsvorsorge für Kinder stärken und die Beiträge zum Kindergarten schrittweise abschaffen.

Welchen politischen Fehler würden Sie gerne ungeschehen machen? In der Stichwahl bei der Wahl des Landrats vor fünf Jahren nicht die fehlenden 1,6 Prozent überzeugt zu haben.

Was sind Ihre politischen Stärken? Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, andere zu motivieren.

Und Ihre persönlichen Schwächen? Fehlende Geduld bei Fragen, die für die konkrete Lebenssituation von Menschen wichtig sind, ohne dass ich selbst unmittelbar etwas ändern kann.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? Donna Leon: "Das Mädchen seiner Träume" - zurzeit recht ungelesen!

Welche Musik hören Sie, wenn Sie nach einem anstrengenden Tag Ruhe finden wollen? Rondo Veneziano, Mozart oder Enya.

Wer sind Ihre Vorbilder - und warum? Willy Brandt wegen seiner starken Persönlichkeit und seiner Kraft, konkrete Schritte für eine friedlichere Welt zu gestalten, und Hildegard Hamm-Brücher wegen ihrer aufrechten und konsequenten Haltung beim Bruch der sozialliberalen Koalition. Ihr Lieblingsheld in der Geschichte? Gaius Julius Caesar. Was kochen Sie gerne? Pasta mit unterschiedlichen Soßen (Gemüse, Lachs, Garnelen oder auch mal Hackfleisch) oder Lamm mit unterschiedlichen Beilagen. Was trinken Sie am liebsten? Je nach Gelegenheit: alkoholfreies Weizen, italienischen Rotwein. Worüber können Sie lachen? Über vieles - bei gelungenen Gags auch über mich selbst!

Wen ertragen Sie nur mit Humor? Den Eigentümer einer großen Villa in Saarbrücken: Oskar Lafontaine.

Welcher Satz, den Sie einmal gehört oder gelesen haben, beschäftigt Sie? Wer etwas will, findet Wege - wer etwas nicht will, Gründe!

Gerhard Zorn (*28. Januar 1965) arbeitet als Jurist beim Landschaftsverband Rheinland und kandidiert zum zweiten Mal für die SPD.