Schulen Stadt stellt 274 Millionen Euro für Schulbau-Großprojekte bereit

Köln · Die Gebäudewirtschaft der Stadt hat die Sommerferien dazu genutzt, um 78 Bau- oder Sanierungsmaßnahmen für 59 der 266 Schulstandorte durchzuführen. Damit wurden allein innerhalb der sechs Ferienwochen im Bereich der Bestandsgebäude mehr als zehn Millionen Euro für die laufende Instandhaltung und Instandsetzung bestehender Schulen investiert.

 Die Stadt hat in den sechs Ferienwochen 78 Bau- oder Sanierungsmaßnahmen für 59 der 266 Schulstandorte durchgeführt.

Die Stadt hat in den sechs Ferienwochen 78 Bau- oder Sanierungsmaßnahmen für 59 der 266 Schulstandorte durchgeführt.

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Für das gesamte Jahr 2020 sind im Wirtschaftsplan dafür 58,5 Millionen Euro vorgesehen. 

Parallel arbeitet die eigenbetriebsähnliche Einrichtung aktuell an 91 Neubau-Großprojekten für Schulen, die sich in Planung oder bereits im Bau befinden. Für sie stellt die Gebäudewirtschaft in ihrem aktuellen Wirtschaftsplan 2020 allein im Bereich „Neubau, Erweiterungsbau und Generalinstandsetzung“ 274 Millionen Euro für Großbauprojekte im Schulbau bereit. Damit konnte im Vergleich zum bereits hohen Budget von 2019 (176,3 Millionen Euro) das Budget nochmals um 55 Prozent (97,7 Millionen Euro) erhöht werden.

Mehr als 520 Millionen
Euro bereits umgesetzt

Fünf Baustellen der aktuellen Großbauprojekte starteten allein in diesen Sommerferien. „Dies allein ist schon eine immense Summe, die wir jedes Jahr für den Kölner Schulbau und die Instandhaltung bereitstellen. Aber ein ganz großer Wurf zur Beseitigung des Schulbau-Notstandes ist uns mit den beiden Sonderprogrammen gelungen, mit denen wir gemeinsam mit General- und Totalunternehmern große Bauvorhaben im Schulbereich realisieren. Mit dem ersten Programm werden bereits mehr als 520 Millionen Euro umgesetzt. Das zweite, vor kurzem vom Rat verabschiedete Paket, sieht sogar eine Investitionssumme von rund 1,7 Milliarden Euro vor. Ich bin sehr froh, dass wir dieses bisher größte Schulbauprogramm aller Zeiten für Köln auf die Beine stellen konnten“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker:

Mit dieser Schulbau-Offensive würde die Verwaltung stadtweit zusätzlichen Schwung in den Schulbau brinegn. Sö könnten für Köln rund 22.000 Schulplätze gesichert oder zusätzlich geschaffen werden, so Reker. „Diesen Weg wollen wir auch in den nächsten Jahren weiter intensiv fortführen.“ Für die mehr als 90 aktuellen Schulbauprojekte, an denen teilweise über mehrere Jahre parallel gearbeitet wird, stellt die Stadt drei Vorhaben besonders vor: Der Neubau der Anna-Langohr-Grundschule in Volkhoven/Weiler, der Bau der Heliosschule in Ehrenfeld und die Erweiterung des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums in Sülz. 

Wenn die bisher in Heimersdorf untergebrachte Anna-Langohr-Schule Anfang 2021 in ihren Neubau an den Fühlinger Weg 7 zieht, wird Volkhoven/Weiler erstmals eine eigene Grundschule haben. Bisher fehlte immer ein geeignetes, wohnortnahes Grundstück. Als die Förderschulen Fühlinger Weg 7 und Soldiner Straße 68 zusammengelegt wurden, konnte am Fühlinger Weg Platz geschaffen werden, um etwas Neues entstehen zu lassen.

Die Grundschüler müssen bisher mit dem Schulbus in den Lebensbaumweg in Köln-Heimersdorf gebracht werden, wo sich die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) einen Standort mit der Katholischen Grundschule teilt. Mit dem Umzug verlässt die GGS den Standort, den sie seit 1964 nutzte.

Der Name der Schule erinnert an die Lehrerin Anna Langohr, die sich am 11. Juni 1964 einem Attentäter entgegenstellte, der mit einem Flammenwerfer acht Kinder und zwei Lehrerinnen tötete. Sie stellte sich schützend vor die Kinder, geriet selbst in Brand und überlebte nur schwer verletzt. 

Beim Bau der Heliosschule auf dem Heliosgelände in Ehrenfeld entstehen gleich zwei Schulen in einer. Die Grundschule mit 200 Plätzen und die Gesamtschule mit 900 Plätzen bilden gemeinsam die „Inklusive Universitätsschule der Stadt Köln“. Bei ihr handelt es sich um eine bundesweite Modellschule der praktischen Lehramtsausbildung in Kooperation mit der Uni Köln für 80 Studierende. 

2008 auf Initiative von Studierenden als pädagogische Idee entwickelt, ist unter breiter Beteiligung der Bürgerschaft sowie mit Beratung und Unterstützung der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein besonders Konzept entstanden. Im Jahr 2013 war dazu ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt worden. Die ersten Beauftragungen mit der darauf basierenden Planung folgten 2016.

Der Erweiterungsbau für das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Sülz war das erste aus einem Sonderprogramm im Bereich Bauprojektmanagement, mit dem die Stadt 22 Großbaumaßnahmen an elf Schulstandorten zusammen mit General- und Totalunternehmern vorantreibt.Realisiert werden ein Erweiterungsbau und eine integrierte Dreifachturnhalle in klimaschonender Passivhausbauweise. Am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium werden mit der Erweiterung 195 Schulplätze gesichert.