Parkstadt Süd Letzter Schritt zur Vollendung des Inneren Grüngürtels

Köln · Heute geht das Großprojekt „Parkstadt Süd“ in die Umsetzung. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Bonntor im Bereich der Bonner Straße 126 beginnen die vorbereitenden Arbeiten für die Niederlegung von drei großen Hallenkomplexen, um Platz für die Verlängerung des Inneren Grüngürtels zu schaffen. Der am 26. März vom Rat beschlossene Abbruch der drei bis zu 400 Meter langen Hallen mit einem umbauten Raum von rund 147.100 Kubikmetern wird voraussichtlich vier Monate in Anspruch nehmen.

So soll das neue Quartier der Parkstadt Süd auf dem Kölner Großmarktgelände nach der Fertigstellung einmal aussehen.

Foto: O&O BAukunst/O&O Baukunst

Dabei werden alle Bauschadstoffe wie Asbest, PCB, KMF und Teer separat ausgebaut und ordnungsgemäß entsorgt. Zu dem Areal gehört auch ein Bürogebäude, das Ende März von einer Gruppe obdachloser Menschen besetzt wurde.

3400 Wohneinheiten
für 7700 Menschen

Der Rat will auf eine Räumung des besetzten Abbruchhauses an der Markstraße 10 (Bonner Straße 120) bis zum Beginn der Abbrucharbeiten verzichten. Zwischenzeitlich soll das im Eigentum der Stadt befindliche Haus den Hausbesetzern für ihr Selbsthilfeprojekt „Obdachlose mit Zukunft“ zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird die Verwaltung beauftragt, den derzeit dort lebenden Menschen bis zum endgültigen Abbruchtermin des Gebäudes Alternativen, gegebenenfalls auch als Interim, zeitnah zur Verfügung zu stellen. Diese müssen geeignet dafür sein, dass die Bewohner ihr selbstverwaltetes Wohnprojekt fortführen und weiter zusammenleben können. Die Verwaltung ist im ständigen Dialog mit den sich in diesem Bürogebäude befindenden Personen, mit dem Ziel, eine alternative Unterbringung zu organisieren. Bis dahin wird das Gebäude nicht niedergelegt.

Mit dem Startschuss zur Umsetzung der „Parkstadt Süd“ beginnt - nach rund zehn Jahren vorbereitender Planung - nun der letzte Schritt zur Vollendung eines Jahrhundertprojekts, dem Inneren Grüngürtel. Die „Parkstadt Süd“ überplant 115 Hektar innerstädtisches Gebiet, schafft rund 3400 Wohneinheiten für 7700 Menschen und rund 4300 Arbeitsplätze. Im Bereich zwischen Vorgebirgsstraße und Bonner Straße wird auf einer Fläche von rund 13 Hektar (entspricht 18 Fußballfeldern) eine öffentliche Grünanlage angelegt, die als zentraler Baustein der Verlängerung des Inneren Grüngürtels bis zum Rhein dient. Von diesen rund 13 Hektar befinden sich etwa 12,5 Hektar (96 Prozent) im Eigentum der Stadt.

Nach Abschluss der anstehenden Niederlegungen wird der überwiegende Teil des späteren Parks im Jahr 2021 frei von Gebäuden sein. Auf diesen Flächen beginnen dann die vorbereitenden Arbeiten des Bodenmanagements, das eine effiziente und nachhaltige Aufbereitung der Flächen verfolgt. Des Weiteren ist die Errichtung eines Pionierpfads und im Bereich der ehemaligen Gleisflächen ein Pionierpark geplant. In einem nächsten Verfahrensschritt wird der Park dann auf der Grundlage eines städtebaulichen Wettbewerbs gestaltet. Schlussendlich wird so der Innere Grüngürtel in hoher gestalterischer und funktionaler Qualität weiter in Richtung Rhein verlängert.

Das Areal grenzt unmittelbar an das städtische Großmarktgelände, gehört selbst aber nicht zum Großmarkt. Vielmehr wurde es über 100 Jahre durch den Güterbahnhof Bonntor und seit dessen Stilllegung als Gewerbegebiet genutzt. Damit war es für die Allgemeinheit nicht zugänglich. Jetzt wird es so entwickelt, dass es der Öffentlichkeit als Grünfläche zur Verfügung gestellt und somit für alle erlebbar gemacht wird. Gleichzeitig wird mit dem Umbau ein wichtiger Beitrag für das Kölner Klima geleistet.