KVB Stadt und KVB wollen Angebot von Bussen und Bahnen ausweiten

Köln · Die Stadtverwaltung hat zwei Beschlussvorlagen mit Angebotsausweitungen und Taktverdichtungen im Stadtbahn- und Busnetz zum Fahrplanwechsel im Dezember in die politischen Gremien eingebracht. Insgesamt sollen wöchentlich rund 1480 Fahrten mehr angeboten beziehungsweise verlängert werden als im Jahresfahrplan 2020 enthalten sind.

Wenn die KVB im Dezember den Fahrplan wechselt, sollen wöchentlich rund 1480 Fahrten mehr angeboten beziehungsweise verlängert werden.

Foto: Photographer: Christoph Seelbach

Hiervon entfallen rund 660 Fahrten auf den Busbetrieb und rund 820 Fahrten auf den Stadtbahnbetrieb.

In der Summe werden die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) dann – soweit der Rat den Beschlussvorlagen von Stadtverwaltung und KVB in seiner Sitzung am 18. Juni abschließend zustimmt – ab dem Fahrplanwechsel im Dezember im Stadtbahnbetrieb rund 750.000 Kilometer jährlich mehr leisten, im Busbetrieb rund 570.000 Kilometer jährlich. Bei der Stadtbahn ist das ein Zuwachs von rund vier, bei den Bussen von rund drei Prozent.

Anreiz für Umstieg
auf Bus und Bahn

Die Beschlussvorlagen beinhalten sowohl Taktverdichtungen im Stadtbahn- und Busnetz, als auch linienbezogene Erweiterungen im Busbetrieb. Mit den vorgesehenen Veränderungen sollen die Kapazitäten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) spürbar vergrößert werden. Stadt und KVB wollen hierdurch eine weitere Grundlage zum Umstieg in Busse und Bahnen sowie zur Senkung des Anteils des motorisierten Individualverkehrs schaffen. Die Verbesserungsvorschläge von Verwaltung und KVB sind unter anderem Folge von Überprüfungen und Fahrgasterhebungen.

Die Kosten für die vorgesehenen Taktverdichtungen betragen – vor allem aufgrund des Mehrbedarfs an Personal und Fahrzeugen bei der KVB – insgesamt rund 1,6 Millionen Euro in 2020 und rund 10,3 Millionen Euro jährlich ab 2021.

In der gesellschaftlichen Diskussion um Klimaschutz und Luftreinhaltung rückt die Notwendigkeit eines attraktiven ÖPNV immer stärker in den Fokus. Eine Forderung hierbei zielt auf die Taktverdichtung des ÖPNV am Wochenende ab. Zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember soll auf allen Stadtbahnlinien der KVB auch samstags von etwa 9 bis 20 Uhr ein Zehn-Minuten-Takt angeboten werden. Einzelne Haltestellen sollen im 20‑Minuten-Takt bedient werden und sind damit kompatibel zum 20-Minuten-Grundtakt, der samstags von 9 bis 20 Uhr im S-Bahn-Netz gefahren wird. Zudem soll auf den Stadtbahnlinien täglich auch von 23 bis 24 Uhr im 15-Minuten-Takt gefahren werden. Bisher endet der 15-Minuten-Takt bereits um 23 Uhr, danach gilt bisher ein 30-Minuten-Takt.

Im Busnetz sollen samstags vielfach auch die Takte, wie sie montags bis freitags gefahren werden, übernommen werden. Hier will die KVB aber wegen der differenzierteren Nachfrage auf den einzelnen Linien deutlich spezifischer vorgehen. Im Ergebnis sollen nicht alle Linien einen kürzeren Takt bekommen. Für einzelne Linien soll der Takt in der neuen Taktstruktur auch leicht gestreckt werden.

Bei der Entscheidung über den im Konzept für das Busnetz jeweils vorgesehenen Samstagstakt wurde als Kriterium die aktuelle Nachfrage auf der jeweiligen Linie zugrunde gelegt. Weitere Entscheidungs-Kriterien waren der Abgleich mit den montags bis freitags bestehenden Taktungen sowie die Bedeutung der jeweiligen Anschlüsse zum S-Bahn-Netz.

Darüber hinaus sind verschiedene Erweiterungen im Busbetrieb vorgesehen. So soll der Linienweg der Linie 130 im Stadtteil Sürth um etwa 600 Meter verlängert werden, um ein dortiges Wohngebiet besser zu erschließen. Bislang endet diese Linie an der Haltestelle „Sürth Bahnhof“, die – unabhängig von der Linienverlängerung – bereits ab dem 30. Juni verlagert werden muss. Des Weiteren sollen die Betriebszeiten auf der Linie 147 an allen Wochentagen zwischen den Haltestellen „Neusser Straße/Gürtel“ und „Am Bilderstöckchen“ bis 22 Uhr ausgedehnt werden. Bisher endet der Betrieb auf diesem neun Haltestellen umfassenden Linienabschnitt montags bis samstags gegen 20 Uhr, sonntags gegen 19.30 Uhr an der Haltestelle „Neusser Straße/Gürtel“.