Corona Stadt verbietet alle Veranstaltungen
Köln · Im Kampf gegen das Coronavirus greift die Stadt weiter durch. Auch Museen, die Stadtbibliothek, Bars und Clubs sind geschlossen.
Die Stadt hat im Kampf gegen das Coronavirus per Allgemeinverfügung ab sofort und bis einschließlich 10. April alle Veranstaltungen im Kölner Stadtgebiet verboten. Das Verbot gilt auch für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften. Auch Clubs und Bars werden geschlossen.
Das Verbot umfasst auch Theater- und musikalische Aufführungen, Filmvorführungen und Vorträge jeglicher Art, den Betrieb von Spielhallen und ähnlichen Unternehmen sowie die gewerbliche Annahme von Wetten. Von der Schließung sind neben Bürgerhäusern auch alle Jugendzentren und Jugendeinrichtungen betroffen. Ausgenommen sind nur Veranstaltungen, die aus Gründen überwiegenden öffentlichen Interessen notwendig sind - beispielsweise Wochenmärkte, die der Nahversorgung der Bevölkerung dienen. Restaurants und Gaststätten dürfen damit geöffnet bleiben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker appellierte an alle Bürger, in dieser schweren Zeit zusammenzustehen. Sie betonte, dass Köln jetzt vor „einer der größten Herausforderungen in der jüngsten Geschichte“ stehe.
Nach der Einschätzung des Robert-Koch-Institutes sind zur Bewältigung der aktuellen Weiterverbreitung des Corona-Virus „massive Anstrengungen auf allen Ebenen des öffentlichen Gesundheitsdienstes erforderlich“. Damit sei auch gemeint, soziale Kontakte zu reduzieren, um Infektionen im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich zu minimieren. „Die Entwicklungen der letzten Tage zeigen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Die Zahl der Infizierten steigt auch in Köln stetig an“, sagte Reker. Bis Samstagnachmittag war die Zahl der Infizierten in Köln auf 180 gestiegen.
Stadt sorgt für
Notfall-Betreuung
Ab heute und bis zum 19. April werden in Köln alle Schulen, Kindertagesstätten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Kindertagespflegestellen geschlossen. Für Kindergartenkinder und Kinder der Klassen eins bis sechs, deren Eltern in sogenannten „systemrelevanten Bereichen“ wie dem medizinischen Sektor arbeiten, will die Stadt eine Notfall-Betreuung, teilweise in den Räumen der OGS, sicherstellen. Dazu müssen Eltern eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorlegen, die auf der Internetseite der Stadt abrufbar ist. Die Stadt appelliert jedoch an alle Eltern, diese Betreuung nur im äußersten Notfall zu nutzen.
Dom nur noch
zum Gebet geöffnet
Im Dom werden seit gestern nur noch einzelne Gottesdienste unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert und im Internet auf domradio.de übertragen. Außerdem ist der Dom ab sofort nur noch für Menschen geöffnet, die ihn zum Gebet aufsuchen möchten. Führungen finden ebenfalls nicht mehr statt. Auch die Schatzkammer und die Turmbesteigung bleiben geschlossen.
KVB wechselt
auf Samstagsfahrplan
Auch die KVB passt ihren Betrieb an die Corona-Krise an. Das Unternehmen kündigt an, ab Mittwoch nach Samstagsfahrplan zu fahren. Die KVB rechnet mit verstärkten Personalausfällen, da viele Mitarbeiter ihre Kinder betreuen oder eine Betreuung organisieren müssen. Ziel der Fahrplanänderung sei es, auch jetzt einen stabilen und zuverlässigen Betrieb anbieten zu können. Um das Ansteckungsrisiko außerdem zu reduzieren, bleibt ab heute in allen Bussen die erste Tür geschlossen.
Zoo schließt
Tierhäuser und Aquarium
Wer den Zoo besuchen möchte, kann das weiterhin tun. Allerdings schließt der Zoo sämtliche Tierhäuser und das Aquarium. Öffentliche Führungen finden vorerst nicht statt.
Semsterstart auf
20. April verschoben
Das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat den Vorlesungsbeginn für das Sommersemester auf den 20. April verschoben. Das Vorlesungsende bleibt unverändert beim 17. Juli. Die Uni Köln begrüßt die Entscheidung. Sie hat sich seit Wochen auf vergleichbare Szenarien vorbereitet, insbesondere mit dem Ziel, Präsenzvorlesungen durch digitale Lehre zu ersetzen.
Ford schickt Mitarbeiter
ins Home Office
Viele Mitarbeiter der Ford-Werke arbeiten ab heute von Zuhause aus, um die Ansteckungsgefahr in der Zentrale zu minimieren. „Die Geschäftstätigkeit und die Produktion der Fiestas werde fortgeführt“, sagte eine Sprecherin.