Stadtbücherei: Das lesen die Burscheider
Was gibt’s Schöneres als einen guten Roman? Nichts – finden die Besucher der Stadtbücherei an der Hauptstraße.
Burscheid. Was gibt es Schöneres, als auf dem Sofa oder im Liegestuhl zu liegen und ein gutes Buch zu lesen? Eigentlich nichts. Sieben Burscheider stellen heute ihre Lieblingsbücher vor: Entdeckt haben sie sie in der Stadtbücherei an der Hauptstraße.
Wenn Klaus Kotthaus über Wilhelm Busch spricht, gerät er ins Schwärmen. "Ich liebe seine Gedichte und Zeichnungen", sagt er. Schon seine Großmutter habe ihm aus Buschs Büchern vorgelesen. "Heute lese ich die Bücher nicht mehr von vorne bis hinten, aber immer mal wieder und immer öfter, je älter ich werde."
Vorlesepate Kotthaus weiß, dass auch Kinder sich für Busch begeistern können. "An Geschichten mit zu viel Hintersinn haben sie allerdings weniger Freude." Trotzdem, für Kotthaus ist Busch eindeutig ein Autor für Jung und Alt.
Antje Bormann-Damberg (49) liebt dagegen die Romane von Noëlle Châtelet. "Die Klatschmohnfrau" ist Bormann-Dambergs Spitzenreiter. "Châtelet beschreibt im Roman wunderschön und mit Liebe zum Detail, wie sich das Leben einer alten Dame nach dem Tod ihres Mannes ändert." Die Klatschmohnfrau sei ein Buch, "das ich nur weiterempfehlen kann."
Ein wenig Liebe und viel Spannung - das macht für Tochter Lea Bormann-Damberg ein gutes Buch aus. Den 700 Seiten zählenden Roman "Die Meisterin" von Trudi Canavan hat sie in wenigen Tagen verschlungen.
Eigentlich sei "Die Meisterin" teil einer Trilogie, berichtet die 13-Jährige. "Das Buch kann aber auch für sich alleine stehen." Im Roman wird das Bettlermädchen Sonea als Novizin in die Gilde der Magier aufgenommen. "Man weiß nie, wie es weitergeht", sagt Lea. "Darum konnte ich das Buch einfach nicht weglegen."
Vijola Kabaschi liest am liebsten am Wochenende und rasend schnell. Ihr Lieblingsbuch, die Biographie "Hinter goldenen Gittern" von Choga Regina Egbeme hat sie an einem Tag geschafft. Leichte Kost sei das Buch nicht.
In der Biographie erzählt die Autorin, wie sie mit 16 zwangsverheiratet wird. "Und ich musste das Ende lesen, erst da habe ich begriffen, wie alles zusammenhängt." Die 14-jährige Vijola interessiert sich für die fremde Welt, die im Buch geschildert wird: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass Frauen so leben."
In der Familie Mezger gibt es gleich drei Leseratten. Und alle drei würden am liebsten eine Handvoll Bücher vorstellen. "Es ist so schwierig sich für eines zu entscheiden", sagt Mutter Ulrike Mezger. Sie lese unheimlich gerne Krimis, Elisabeth George zum Beispiel, könne sich aber auch für "Das Lob der Disziplin - Eine Streitschrift" von Bernhard Bueb begeistern.
Als Erziehungsratgeber will sie dessen Buch nicht verstanden wissen: "Das Wort gefällt mir nicht, ich spreche von einem Handbuch." In die Kamera hält die 50-Jährige schließlich die Autobiographie Barack Obamas "Ein amerikanischer Traum".
Auch Sohn Malte entscheidet sich für einen Bestseller, nämlich den "Schwarm" von Frank Schätzing. Im Buch wollen unbekannte Organismen die Weltmeere zurückerobern. "Die ersten Seiten ziehen sich, aber dann wird es richtig spannend", sagt der 13-Jährige.
Schwester Mareike Mezger liebt es mystisch. In "Grimpow - das Geheimnis der Weisen" dreht sich alles um den geheimnisvollen Stein der Weisen: "Spannend, der Roman liest sich wie ein Krimi."