Streichung der Schülerfahrtkosten: Eltern legen Einspruch ein

Im Schulsekretariat melden sich immer mehr Eltern, die sich gegen die Streichung der Schülerfahrtkosten wehren.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Immer mehr Eltern beschweren sich über die Streichung der Übernahme der Busfahrtkosten für einige Kinder an der Realschule Burscheid. „Wir waren auch vollkommen entsetzt, als wir den Brief erhalten haben. In dem heißt es, dass unsere Tochter, die jetzt in die fünfte Klasse der Johannes-Löh-Schule kommt, nicht befreit ist“, sagt Silke Winkelmann.

Sie wohnt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Niklaus-Ehlen-Weg in Kotten. „Wenn man den üblichen Busweg verfolgt, wohnen wir 3,8 Kilometer von der Schule entfernt. Das heißt, dass wir über der Grenze von 3,5 Kilometern liegen“, sagt Winkelmann. Daher hat sie gegen die Bescheid, der ihren Antrag auf Schulfahrtkostenbefreiung ablehnt, Einspruch eingelegt. „Im Sekretariat der Schule wurde uns aber gesagt, dass der Fußweg zur Schule zähle, und dafür könne unsere zehnjährige Tochter die Balkantrasse nutzen“, sagt sie. Dieser Weg zur Johannes-Löh-Gesamtschule betrage nur 3,4 Kilometer und daher sei ihre Tochter nicht freifahrtberechtigt.

„Das kann ja wohl nicht sein. Die Balkantrasse ist unbeleuchtet und da fährt kein Räumdienst. Da schicke ich kein Kind alleine lang und erst recht kein Mädchen“, sagt sie. Die Sorge um ihre Zehnjährige begründet sie damit, dass dort kürzlich erst eine Rollstuhlfahrerin überfallen wurde und zwei versuchte Vergewaltigungen stattgefunden haben. „Es beschweren sich gerade einige Eltern bei der Schule. Es ist eine Frechheit, dass Kinder aus Hilgen nicht freifahrtberechtigt zu einer Schule in Burscheid sind. Wir behalten uns da auch rechtliche Schritte vor“, sagt Winkelmann.

Die Entscheidung darüber, ob die Kinder — deren Eltern jetzt Einspruch eingelegt haben — freifahrtberechtigt sind oder nicht, werde jetzt beim Schulträger geprüft. Die Einschätzung, ob ein Schulweg zumutbar ist, werde dann in Zusammenarbeit mit der Polizei untersucht. „Grundsätzlich würde ich die Balkantrasse als unauffällig einstufen. Die Vorfälle hat es zwar gegeben, aber die würde ich als Einzelfälle bezeichnen“, sagt Polizeisprecher Peter Raubuch.