Melancholische Töne zum Abschied für Jugenzentrum "Megaphon"

Letztes Konzert — oder auch nicht. In dem Jugendzentrum herrscht jedenfalls jetzt schon Endzeitstimmung.

Foto: Siewert

Burscheid. „Just gone“ — vorbei — bei diesem Lied der Band Beverly Diamond rückten alle Zuschauer näher, schaukelten oder tanzten gemeinsam. Schließlich war das der letzte Auftritt, den die Gruppe im bald schließendem Megaphon gab. Endzeitstimmung in Sträßchen.

Dabei fing doch alles dort an — ihr erstes Konzert gab Berverly Diamond nämlich in diesem Jugendzentrum. „Es macht Spaß, vor allem weil Freunde da sind“, erklärt Schlagzeuger Dirk Fleschenberg, der den Abend als Erfolg sieht. Dennoch ist er traurig, dass das Megaphon schließen wird. Schließlich hat er dort seinen Zivildienst gemacht und es schon als Jugendlicher besucht. „Das ist mein musikalisches Zuhause“, so bezeichnet Fleschenberg das Jugendzentrum. Für ihn wurde mit dem Umzug des Megaphons eine Tradition gebrochen. Umso mehr hofft er, dass der Ersatz ebenfalls so ein Engagement zeigt und möchte mit Würde Abschied nehmen.

„Heute ist ein denkwürdiger Abend für das Megaphon“, sagte auch der Liedsänger und Keyboardspieler Bodo Siebert von der Vorband El.Ipsium bevor er das nächste Lied ankündigte. Die vierköpfige Band freut sich, eine der letzten zu sein, die dort ein Konzert geben. Das Publikum klatschte und verlangte eine Zugabe — artig, wie fast immer. Es bestand aus verschiedenen Altersklassen. Größtenteils sind Freunde und Familie die Zuschauer von Beverly Diamond und El.Ipsium. Vor und nach dem Konzert bestand die Möglichkeit Fußball in der Sportsbar des Megaphons zu gucken.

„Ich mag die Musik und es steckt viel Energie dahinter“, so lobt Thordis Holmes das Konzert. Auch dem Neffen des Schlagzeugers von Beverly Diamond, Fabian Fleschenberg, gefallen die Auftritte. Er und sein Freund Benedikt Bauer haben die Band am Anfang ihrer Karriere begleitet und beispielsweise beim Auf- und Abbau der Kulisse geholfen. „Durch die näher an der Stadt liegende Umgebung wird das künftige Jugendzentrum vielleicht mehr besucht, aber der Standort hier ist schöner“, sagt Fleschenberg. Er ist auch nicht nur gekommen, um seinen Onkel spielen zu hören, sondern auch, um sich vom Megaphon zu verabschieden.

Dennoch finden noch weitere Spontanveranstaltungen statt, bis das neue Jugendzentrum eröffnet ist. Auch die Stadtranderholung bietet eine Kinderfreizeit an. Diese findet jedes Jahr statt und dauert ab Montag zwei Wochen. Die Ferienfreizeit beschränkt sich auf Elf- bis 15-Jährige. Nach dem Kennenlernen unternimmt die Leiterin der Stadtranderholung, Birgit Hansen, viele Ausflüge mit den Kindern. Täglich treffen sie sich von neun bis 19 Uhr und fahren beispielsweise in den Movie Park und getalten unter anderem den Workshop „Graffiti und Geschicklichkeit“.