Orchesterverein Hilgen: Möglicher Nachfolger für Johannes Stert

Orchesterverein Hilgen probt mit Timor Oliver Chadik für „Peter und der Wolf“.

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Burscheid. Vier Monate ist es her, dass den Orchesterverein Hilgen (OVH) die Schocknachricht vom bevorstehenden Abschied des langjährigen Dirigenten Johannes Stert ereilte. Seither macht sich der Vorstand Gedanken, wie es mit der musikalischen Leitung weitergehen könnte. Jetzt hat die denkbare Nachfolgeregelung einen Namen: Timor Oliver Chadik.

Der 37-Jährige hat am vergangenen Dienstag mit den Proben für das Musikus-Projekt „Peter und der Wolf“ am 30. November in Leichlingen begonnen. „Die erste Probe ist beim gesamten Orchester ausgesprochen gut angekommen“, sagt der OVH-Vorsitzende Martin Mudlaff. „Seither sind wir schon sehr viel entspannter.“

Stert verabschiedet sich endgültig mit dem Konzert im Altenberger Dom am 9. November. 24 Jahre hat er ein beinahe symbiotisches Verhältnis zum OVH gepflegt, entsprechendes Kopfzerbrechen bereitete allen Beteiligten die Frage seiner Nachfolge. Scott Lawtons Dirigat beim Serenadenkonzert war schon lange vereinbart und von vornherein als Intermezzo angelegt gewesen.

„Und wir wollten weg von den Probedirigaten, bei denen weder der Dirigent das Orchester noch das Orchester den Dirigenten richtig kennenlernt“, liefert Mudlaff die Erklärung, warum Chadik gleich ein ganzes Projekt übernehmen sollte.

Beiden Seiten ist klar, dass „Peter und der Wolf“ der Testfall ist: Klappt es zusammen oder nicht? Eigentlich sollten sich im Januar Proben und ein Projekt mit einem weiteren Dirigenten anschließen, aber ob es dazu kommt, „ist zumindest fraglich“, so Mudlaff. Eine Option hat sich jedenfalls zerschlagen.

Chadik genießt in der Blasorchesterszene bereits einen ausgezeichneten Ruf. Er ist Preisträger beim Internationalen Dirigentenwettbewerb des World Music Contest in Kerkrade, Stipendiat der Richard-Wagner- Stiftung und wurde durch das Deutsche Dirigentenforum des Deutschen Musikrates gefördert.

Seit 2006 gehört Chadik der Bundeswehr an und ist derzeit Chefdirigent des Luftwaffenmusikkorps 3 in Münster. In Kürze wird er aber nach Euskirchen übersiedeln und die Leitung der Bundeswehr-Bigband übernehmen.

Gestern Abend reiste der neue Hoffnungsträger des OVH zur zweiten Probe nach Burscheid an. Die Blasmusiker hatte er zuvor schon bei ihrem Auftritt im März in Opladen gehört. Sein Eindruck: „Das Orchester gehört zu den Besten in Deutschland und ich hatte sehr viel Freude beim Zuhören.“