Ratssitzung: Riemscheid neue Stellvertreterin des Bürgermeisters

Die Kulturpolitikerin rückt an die erste Stelle hinter Bürgermeister Caplan. Bodo Jakob ist jetzt zweiter Stellvertreter.

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Burscheid. Bei der einzigen Streitfrage der gestrigen konstituierenden Ratssitzung wurde erst falsch ausgezählt: 33 von 38 anwesenden Ratsmitgliedern sollten bei der Entscheidung über die stellvertretenden Bürgermeister in geheimer Wahl für den Listenvorschlag mit Silke Riemscheid (CDU) und Bodo Jakob (SPD) gestimmt haben, nur fünf für den Vorschlag Riemscheid und Ute Hentschel (Grüne).

Aber auf Nachfrage der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Sabine Wurmbach wurde später erneut nachgezählt: Da waren es dann doch die sechs Stimmen, die den Sitzen von Grünen und Freien Wählern entsprechen. Die beiden Fraktionen waren im Vorfeld der Sitzung aus den gemeinsamen Verhandlungen ausgestiegen, weil sie Jakob nicht mittragen wollten.

Ansonsten bot die Sitzung wenig Überraschendes, sieht man von der Tatsache ab, dass die Leitung des Umweltausschusses nicht, wie noch auf der Pressekonferenz der Fraktionen in Aussicht gestellt, Nora-Kathrin Wisnagrotzky von der SPD, sondern Christian Mikus von der CDU übertragen wurde. Vor dem Ausstieg der Grünen aus den Verhandlungen waren diese wie schon in der vergangenen Wahlperiode für den Vorsitz vorgesehen gewesen.

Eröffnet worden war die Sitzung vom Altersvorsitzenden Gert Weber (FDP). Der 79-Jährige nutzte die Gelegenheit, in einer persönlichen Ansprache die Bedeutung demokratischer Werte zu bekräftigen. Ausgehend von seinen Kindheitserinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und der Dankbarkeit für das Überleben der ganzen Familie, sagte er: „Ohne den erlebten Vergleich ist es oft schwer, sich der Bedeutung der als selbstverständlich erachteten Werte unserer heutigen Gesellschaft bewusst zu werden und sie richtig einzuschätzen.“ Die Bewahrung der Demokratie sei unendlich wichtig. Es liege an den Mandatsträgern, die Defizite in der Politikwahrnehmung zu verringern. Er hoffe auf Beratungen „ohne Voreingenommenheit und vorgefasste Meinung“.

Bürgermeister Stefan Caplan übermittelte zum Ende der Sitzung noch Grüße seiner Bourscheider Amtskollegin Annie Nickels-Theis. Sie erinnerte an die seit zehn Jahren bestehende Partnerschaft, die gerade ihre Wiederbelebung erfährt.