Stühlerücken bei der Kreispolizeibehörde

Kurz vor seinem Abschied stellt Polizeidirektor Frorath den neuen Behördensprecher vor.

Foto: Barbara Sarx

Rhein.-Berg. Kreis. Nicht alles lässt sich vorausberechnen: Als Polizeidirektor Manfred Frorath vor einigen Monaten den bisherigen Pressesprecher Peter Raubuch zum (vorerst kommissarischen) Leiter des Leitungsstabs und damit zu seiner rechten Hand machte, war noch nicht abzusehen, dass er selbst bald nach Mettmann wechseln würde.

Wie lange Frorath noch in Bergisch Gladbach ausharrt, hängt vom Nachfolgeverfahren ab. Das sieht zunächst ein landesweites Interessenbekundungsverfahren vor, bei dem sich alle rund 300 A 15-Stelleninhaber für die Übernahme der Abteilungsleitung in der Kreisstadt melden können. Wenn es zum Erfolg führt, könnte in sechs Wochen über die Nachfolge entschieden sein und Frorath zum 1. Oktober seinen Dienst in Mettmann antreten.

Dort erwartet ihn nach elf Jahren in Bergisch Gladbach neben einer höher besoldeten A 16-Stelle auch eine fast doppelt so große Behörde, in der gerade die Hälfte der Führungsmannschaft neu besetzt wird. Er nehme viele gute Eindrücke mit, erklärte er am Dienstag und verwies auf die große Freiheit, die ihm die Landräte Rolf Menzel und Hermann-Josef Tebroke als Behördenleiter immer gelassen hätten. Der ehrenamtlich als Fußballschiedsrichter engagierte Polizeidirektor bleibt auch weiterhin in Leverkusen wohnen.

Peter Raubuch hat mit seiner Veränderung nun auch die Chance auf Beförderung, die ihm im Zuge des Verfahrens zur Besetzung der Wachleitung in Wermelskirchen noch verwehrt geblieben war. Frorath würdigte vor allem das gute Vertrauensverhältnis, das Raubuch zu den Medien im Kreis aufgebaut und dann auch intensiv gepflegt habe. Der so Gelobte erinnerte sich angesichts seines Wechsels von einer öffentlichkeitswirksamen zur eher behördeninternen Tätigkeit noch einmal an einige besonders markante Einsätze, so den Absturz eines Ultraleichtfliegers 2009 in seinem heutigen Wohnort Wermelskirchen.

Raubuchs Nachfolger wird Hauptkommissar Richard Barz (53), der gebürtig aus Bergisch Gladbach stammt. Nach seiner Ausbildung in Wuppertal kehrte er zur Behörde in seiner Heimatstadt zurück. Es folgten einige Jahre in Köln, ehe er vorübergehend Dienstgruppenleiter in der Polizeiwache Rösrath wurde. Seit 1998 war Barz dann Dienstgruppenleiter und Kommissar vom Dienst bei der Einsatzleitstelle. Der verheiratete Vater einer erwachsenen Tochter und bekennende Bayern-München-Fan hat schon ein Ziel für den Herbst: den Nordkreis besser kennenzulernen.