Swingtet sorgt für Hörvergnügen

Die Gruppe um den Burscheider Engelbert Wrobel spielt Jazz aus den 30er und 40er Jahren. Das Publikum ist begeistert.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Hörvergnügen pur: im ausverkauften Haus der Kunst begeisterte Engelbert Wrobel am Dienstag mit seinen „Spielkameraden“, dem Pianisten Chris Hopkins, dem Gitarristen Eddie Erickson und der Bassistin Nicki Parrott mit Swing aus den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts.

„Transatlantic Jazz Swingtet“ nennt sich die Formation, in der sich die weltberühmten Jazzsolisten zusammengefunden haben. Nicht nur das Zuhören, auch das Zuschauen bei den häufig allein durch ein Lächeln vereinbarten Improvisationen macht Spaß. Überschäumende Musizierfreude und bewegender Soul — die ganze Bandbreite des Swing riss das Publikum mit und schließlich von den Stühlen.

Der aus San Francisco stammende Gitarrist, Banjo-Spieler, Sänger und Unterhalter Eddie Erickson überraschte mit seiner virtuosen Musikalität, mit der er seinen Instrumenten wechselnde Klangfarben entlockte. Pianist Chris Hopkins ließ den Flügel säuseln, hämmern und klingen, und die Jazz-Bassistin Nicki Parrott weckte bei den Zuhörern nicht nur Staunen über das, was man alles mit einem Kontrabass machen kann, sondern gewann die Herzen mit ihrem natürlichen Auftreten, fern von allem Glamour.

Überhaupt: Natürlichkeit war Trumpf. Engelbert Wrobel ließ in seine launige Moderation immer wieder Burscheider Platt einfließen und nahm damit dem Konzert alle akademische Strenge.

Bekannte und beliebte Melodien legten die Künstler ihren Improvisationen zugrunde: Charlie Chaplins Song „Smile“, mit einschmeichelnder Stimme gesungen von Eddie Erickson und durch Engelbert Wrobels Klarinette überhöht mit zum Wehtun schönen Klängen, die Ballade „Alles erinnert mich an Dich“, mit zurückgenommenen Tönen des Saxophons, „Montevideo“ von Duke Ellington mit abwechselnden Glissandi im Klavier und Bass, Arrangements von Hazy Osterwald — um nur einige Stücke zu nennen.

Star des Konzertes war für die Zuhörer zweifellos Nicki Parrott mit ihrer charmanten Stimme. In der englischen Fassung des französischen Chansons „C’est si bon“ ließ sie ihren ganzen Charme spielen, Eddie Erickson unterstützte das französische Flair übermütig-heiter mit einer gekonnt im Rhythmus gesprochenen Aufzählung französischer Namen von Chevrolet bis Châteaubriand und Jean-Jacques Rousseau. Das an Höhepunkten reiche Konzert der internationalen Solisten zauberte ein glückliches Lächeln auf die Gesichter der Zuhörer, die nach dem offiziellen Programm mit zwei Zugaben beglückt wurden.

Engelbert Wrobel zieht nun mit Kollegen weiter durch die Welt. Am 15. Juni ist er im Konzert der Musicalischen Academie von 1812 aber schon wieder zu hören.