Tagespflege: Chaos und Lärm garantiert
Seit zwei Jahren arbeitet Jenny Zyball als Tagesmutter. Ein Job, für den man vor allem die Leidenschaft braucht, sagt sie.
Burscheid. Tagesmutter zu sein — dafür braucht man die Leidenschaft, eine verständnisvolle Familie und am besten einen großen Garten. „Man macht das nicht, um Geld zu verdienen“, sagt Jenny Zyball. Seit zwei Jahren arbeitet die ehemalige Verwaltungsangestellte als Tagesmutter. „Angefangen habe ich ganz klein, mit wenigen Kindern, von denen eines meine eigene Tochter war.“
Die geht inzwischen in den Kindergarten, geblieben sind Zyball fünf andere Kinder, um die sie sich in der Woche zwischen 7 und 16 Uhr kümmert. Es ist ein Job, auf den man sich jeden Tag neu einlassen muss. Auf den Lärm, den Schmutz, das Chaos. „Wenn hier Feierabend ist, dass sieht es einfach nur schrecklich aus“, sagt Zyball und lacht.
Doch die Burscheider Vorsitzende der Interessengemeinschaft Tagesmütter macht das gerne. „Aber mir ist wichtig, dass die Gleichstellung von Kindertagesstätte und Tagespflege in der Gesellschaft ankommt“, sagt sie. Aus diesem Grund begrüßt sie die geplante Lohnerhöhung. „Die war längst überfällig.“
James (1) und Artur (2), um die die 32-Jährige sich kümmert, bekommen von solchen Dingen nichts mit. Ausgelassen spielen sie im Sandkasten, drehen eine Runde mit dem Bobbycar und schauen kurz bei den Hühnern vorbei, die Zyball in einem Käfig im Garten hält. „Ich denke, Vorteile der Tagespflege sind die kleineren Gruppen und die engere Bindung, die man zu den Kindern aufbaut.“