Team des Streuwagens holt Mann ins Leben zurück

Ein 71-Jähriger ist am Montag in Heddinghofen nach einem Infarkt umgekippt. Horst Flügel und Frank Schmidt vom Baubetriebshof sorgten dafür, dass der Mann wieder atmete.

Burscheid. Die beiden Mitarbeiter des Baubetriebshofs wollten am Montagnachmittag in Heddinghofen gerade den im Schnee festgefahrenen Bürgerbus mit dem Streuwagen aus dem Graben ziehen, da passierte es. "Zwei Männer kamen auf uns zu und wollten uns helfen.

Einer der beiden fiel plötzlich um - direkt mit dem Hinterkopf auf den Weg", erinnert sich Horst Flügel. Leichtes Rütteln, anschreien - nichts half. Der Mann atmete nicht mehr, der Puls war weg. Lebensgefahr.

"Ich habe sofort vermutet, dass es sich entweder um einen Gehirnschlag oder einen Herzinfarkt handelte", erklärt Flügel. Der ausgebildete Ersthelfer, der am Baubetriebshof erster Ansprechpartner für Notfälle ist, wusste sofort, was zu tun ist: Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage.

Während er dem 71-jährigen Burscheider mit drei Stößen Luft spendet, kümmert sich Frank Schmidt um die Herzmassage: 30-mal, immer im Wechsel zur Beatmung. "Nach einer Weile hat er geatmet, aber wieder aufgehört."

Selbst als der Rettungswagen eintrifft, setzten die Männer ihre Hilfe nicht aus. Flügel: "Wir haben weitergemacht, bis die ihre Geräte draußen hatten." Als die beiden dem weiterhin nicht ansprechbaren Mann mit den Rettungsassistenten auf die Trage heben, lobt der Notarzt den Einsatz der Helfer - zumindest indirekt. "Der Patient wird wieder langsam stabil", soll er gesagt haben. "Da waren wir natürlich erleichtert", so Flügel, der nicht zum ersten Mal als Lebensretter im Einsatz war.

Bei dem Notfall-Opfer handelt es sich um den Fahrdienstleiter des Bürgerbusvereins. Er hatte am Busbahnhof zufällig seinen Kollegen Gerhard Wildhusen getroffen. Diesem war aufgefallen, dass der 15.03-Uhr-Bus nach 20 Minuten Verspätung immer noch nicht an der Haltestelle auftauchte.

"Da haben wir uns gedacht, dass er steckengeblieben ist. Das war vor zwei Jahren schon mal so", sagt Wildhusen. "Also sind wir in meinen Wagen gestiegen und haben gesucht." Als sie den Bus entdeckten, sei der Fahrdienstleiter kurz nach dem Aussteigen umgefallen. Diagnose der Ärzte laut Ehefrau: Kammerflimmern. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und liegt jetzt im Klinikum Leverkusen.

Dass Ersthelfer am Ort waren, ist Siegfried Kempf zu verdanken. Der Geschäftsführer des Bürgerbusvereins meldete den leichten Unfall nach einem Anruf des Fahrers beim Baubetriebshof. Von dort wurde sofort das Team eines Streuwagens alarmiert.