"Vollkommen entgegen allen Erwartungen reichten die Fundamente zum Teil sechs bis sieben Meter in die Erde", erläutert Bauleiter Ralf Bernd von der Abrissfirma Bernd Hagen GmbH den Grund für die enorme Verzögerung. Ungefähr 120 Fundamente seien beseitigt worden. Die entstandenen Mehrkosten liegen im unteren sechsstelligen Bereich.

Nun steht noch der Abtransport des teilweise belasteten Bodens aus. Weil das Gelände in der Wasserschutzzone liegt, darf der beim Bau der einstigen Textilfabrik verwendete Bauschutt an den Seitenrändern nicht liegen bleiben. 12- bis 14.000 Tonnen Erde müssten noch weggeschafft werden, schätzt der Bauleiter. Am Dienstag wird über die Auftragsvergabe entschieden. Im Anschluss wird das Gelände mit unbelastetem Boden wieder aufgefüllt. Das könnte bis zum Jahresende dauern.

Projektentwickler Heinz Schnürch, Geschäftsführer der Augsburger Artemis GmbH, hofft allerdings, dass "noch vor Weihnachten provisorische Erschließungswege angelegt werden können". Mit der eigentlichen Erschließung soll dann ab dem Frühjahr 2011 begonnen werden. Für sie ist ein weiteres Jahr vorgesehen.

Die ersten Häuser des geplanten Neubaugebiets werden aber nicht erst nach dem Ende der Erschließung entstehen. Laut Schnürch lasse die Größe des einstigen Firmengeländes parallele Bautätigkeiten zu. "Ich denke, dass der Hochbau im Herbst 2011 beginnen kann." Entsprechend soll auch Anfang des kommenden Jahres die Vermarktung starten.

Maximal 90 Wohneinheiten sollen in Hilgen entstehen. "Ich gehe aber davon aus, dass es am Ende nicht unerheblich weniger Wohneinheiten sein werden, weil erfahrungsgemäß mehr Einzelhäuser gebaut werden", bekräftigte der Projektleiter seine schon früher geäußerte Einschätzung.