Trauer um Rolf Mebus

FDP-Fraktionsvorsitzender starb mit 78 Jahren.

Burscheid. Rolf Mebus, seit Jahrzehnten eines der prägenden Gesichter der Burscheider FDP, ist tot. Der Steuerberater starb am Samstag im Alter von 78 Jahren. Seine Beisetzung erfolgt am kommenden Dienstag.

Allein der Zeitraum seines kommunalpolitischen Engagements ist eindrucksvoll: Als Rolf Mebus im November 2009 die neue Ratsperiode schon zum zweiten Mal als Altersvorsitzender eröffnete, gehörte er dem Stadtrat bereits 40 Jahre ohne Unterbrechung an. Bis zu seinem Tod war er 34 Jahre Vorsitzender der Ratsfraktion.

Die Politik war fester Bestandteil seines Lebens, aber für sie wie für seine Arbeit galt immer: „Beides muss Spaß machen.“ In den Rat zog er erstmals im studentenbewegten Jahr 1969 ein. Seinen Rats- und Parteikollegen Gert Weber wie auch die Parteivorsitzende Anne Marie Frese, die selbst ihr Ratsmandat Ende 2010 aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, kennt Mebus schon seit Volksschulzeiten. Trotzdem waren Mebus und Frese bis zuletzt per Sie — für Frese „ein Zeichen des gegenseitigen Respekts“.

Sie würdigte ihren langjährigen politischen Weggefährten als „extrem pflichtbewusst, sachlich, immer verbindlich und nie kränkend“. Sein profundes Wissen gerade in Finanzfragen habe die Partei in Burscheid geprägt. „Für sein Bemühen um eine solide Finanzpolitik war er fraktionsübergreifend anerkannt.“ Mebus selbst hat einmal den Widerstand gegen das einst geplante Wellenbad als wichtigste politische Weichenstellung seiner Partei bezeichnet.

Der Tod seiner ebenfalls über Jahre kulturpolitisch engagierten Frau Gertrud traf Rolf Mebus vor zwei Jahren schwer. Im Frühjahr musste er dann selbst mehrfach ins Krankenhaus und saß im Rollstuhl. Aber schon in der Rehaklinik trafen ihn die Parteikollegen wieder in einem Wust von Unterlagen an.

Wer politisch in seine Fußstapfen treten soll, ist noch offen. Anfang September, so Frese, werde die Fraktion das weitere Vorgehen beraten.