Uni wird zur Polizeiakademie

An der Kölner Universität wurde für die Actionserie „Cobra 11“ gedreht. Heute startet neue Frühjahrsstaffel.

Foto: Stephan Eppinger

Köln. Das Foyer des Hauptgebäudes der Kölner Uni am Albertus-Magnus-Platz hat sich deutlich verändert — durch eine Sicherheitsschleuse kommen die Besucher ins altehrwürdige Entree der Hochschule. Drinnen ist eine Bühne mit Europa- und Deutschlandflagge aufgebaut. Dort findet die Aufnahmefeier für die neuen Schüler der Kölner Polizeiakademie statt. Viele uniformierte Polizisten sind unterwegs. Da stürmen gerade die Kommissare Autobahnpolizei Semir Gerkhan und Paul Renner mitten ins festliche Geschehen.

Die Kölner Uni war in dieser Woche Drehort für die RTL-Actionserie „Cobra 11“. Insgesamt 40 Mitglieder gehören zum Filmteam, darunter acht Darsteller und viele Komparsen. Für den erfahrenen Kommissar Gerkhan ist es ein besonderer Tag, wird doch seine uneheliche Tochter Dana in die Polizeiakademie aufgenommen.

In ihre Rolle schlüpft Gizem Emre („Fack ju Göhte“). „Gestern hatte ich meine erste Schießerei in der Serie. Auf mich wurde geschossen und ich habe in den Lauf der Waffe geguckt. Das war ziemlich gruselig. Und auch ich habe geschossen, das war super laut und für mich ein sehr komisches Gefühl. Ich habe einen sehr großen Respekt vor Waffen und bin froh, dass das hier in der Serie als Fiktion ist“, sagt Emre.

In jungen Jahren wäre sie gerne Polizistin geworden. „Das fand ich sehr spannend — ein echter Wunschberuf. Heute hat sich das geändert und ich spiele lieber die Polizistin.“ Eigentlich wollte Emre maximal ein Jahr bei „Cobra 11“ vor der Kamera stehen. Daraus sind inzwischen drei Jahre geworden. „Ich wollte mir das Ganze ursprünglich nur angucken. Aber es macht mir immer noch viel Spaß.“

Deutlich länger ist ihr Fernsehvater Erdogan Atalay als Ermittler bei der Serie an Bord. „Es kommt schon mal vor, dass ein echter Polizist mich aus Spaß als Kollege bezeichnet. Wünsche nach Selfies oder Autogrammen gibt es sehr häufig. Da erschreckt man sich immer, weil man denkt, man hätte etwas Verbotenes getan und dann triff man auf Fans in Uniform“, sagt der Mann, der in der Serie mit seinen Partnern wohl schon tausende Dienstwagen geschrottet hat.

An der Uni wird es ein langer Drehtag. „Wir haben erst am Mittag begonnen und jetzt um 17 Uhr haben wir Mittagspause. Gedreht wird heute bis 23 Uhr“, sagt Atalay, der mit seinem Partner Paul Renner (Daniel Roesner) als Gastdozent zur Polizeiakademie kommt. Beide wollen ihren Schülern zeigen, dass die Arbeit bei der Autobahnpolizei eigentlich ganz solide ist. Dummerweise hat ein Schüler in ihre Präsentation Videosequenzen von geschrotteten Dienstwagen eingeschmuggelt.

„Hörsäle, vor allem, wenn sie richtig alt sind, haben mir schon immer wegen der Ruhe dort gefallen. Als Jugendlicher war ich oft nachts in den Hörsälen der Uni Hannover und habe die tolle Atmosphäre des Wissens alleine genossen. Der Pförtner kannte mich da bereits. Bei der Schauspielschule in Hamburg war ich enttäuscht, dass es da keine Hörsäle gab“, sagt Atalay.

Sein Partner Daniel Roesner war in der Schule der „Klassenclown“. „Auch ich war als Schüler ziemlich schlimm und immer sehr unruhig. Trotzdem hat mir ein Lehrer in der Schule ermöglicht, mich auf mein erstes Vorsprechen vorzubereiten. Er hat mir sogar den Schlüssel überlassen. Das hat mich beeindruckt“, berichtet Atalay

Heute Abend startet die neue Frühjahrsstaffel um 20.15 Uhr auf RTL. Es ist die 32. Staffel der Actionserie. Die jetzt gedrehte Folge wird allerdings erst im Herbst zu sehen sein.