Unterschriftenaktion: Protest gegen Parkplatznotstand im Industriegebiet
Unternehmer und Gewerbetreibende kritisieren Überlastung durch JC-Mitarbeiter.
Burscheid. Den Unternehmern im Industriegebiet reicht es. In einem offenen Brief an Bürgermeister Hans Dieter Kahrl protestieren sie gegen die Verkehrssituation. Stein des Anstoßes ist der Parkplatznotstand, vor allem verursacht durch die Mitarbeiter von Johnson Controls (JC).
"Leider fanden in der Vergangenheit einzelne Anliegen und Beschwerden der Unternehmer kein Gehör bei der Stadtverwaltung", sagt Remi Selbach (Dibo-Tierkost GmbH), neuer Vorsitzender der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft "Wir für Burscheid" und Koordinator des Protestes.
Die Unterschriftenliste des Schreibens trägt 41Namen, darunter Firmen wie Fietz, Theisen & Bonitz, Steinacker & Hövekamp, Campana (Sven Riedesel) und Autohaus Hasenjäger.
Die Industriestraße sei zur Spielstraße geworden, die von JC-Mitarbeitern zugeparkt werde, so Selbach. In dem offenen Brief heißt es: "In der jetzigen Situation haben Lkws und Sattelzüge sehr große Schwierigkeiten beim Rangieren, Be- und Entladen." Auch habe sich die Unfallgefahr stark erhöht, weil die Straße durch die parkenden Autos nicht mehr weitsichtig einsehbar sei. Die Unternehmer kritisieren auch, dass manche Parkbuchten noch bepflanzt wurden und dadurch weiterer Parkraum verloren ging.
"Wir wissen um das Problem und bemühen uns seit Langem um weitere Parkplätze", sagt JC-Sprecherin Ina Longwitz. Noch seien die Verträge nicht unterschrieben, aber es zeichne sich ab, dass ab Juni weitere 130 Parkplätze angemietet würden. "Durch die Auslagerung von 150 Arbeitsplätzen nach Pattscheid hatten wir uns schon etwas Entlastung versprochen, aber das war offenbar nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Derzeit arbeiten in der Europazentrale von Johnson Controls rund 1700 Mitarbeiter.
Auch Bürgermeister Kahrl kündigte gestern als Reaktion auf das Schreiben an, die Stadt werde sich mit Straßenverkehrsbehörde und Polizei in Verbindung setzen, um nach Lösungen zu suchen. "In der Vergangenheit haben wir dort, wo es besondere Probleme gab, zum Teil ja schon zusätzliche Halteverbote eingerichtet."