Wenn das eigene Gelenk ausgedient hat
Über 60 Besucher nutzen am Mittwoch das Informationsangebot des Krankenhauses Wermelskirchen im Haus der Kunst.
Burscheid. Die künstlichen Hüft- und Kniegelenke sind ansehnlich im Alukoffer präsentiert, das dazugehörige Gelenkmodell kann man gleich daneben betrachten. Und das Alter der Besucher legt die Vermutung nahe, dass den meisten Gelenkprobleme nicht unbekannt sind. Einige kennen sich auch schon bestens aus: Sie sind schon länger mit künstlichen Gelenken unterwegs.
Seit März ist das Krankenhaus Wermelskirchen zertifiziertes Endoprothesenzentrum. Um die 75 Kniegelenkprothesen sollen in diesem Jahr eingesetzt werden. Um diese Kompetenz zu unterstreichen, hat Hans Goost, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, zum 1. Gelenktag seines Hauses in Burscheid noch weitere versierte Kollegen mit ins Haus der Kunst gebracht: den scheidenden Leitenden Oberarzt Markus Walz, Oberarzt Patrick Lahmer und den Burscheider Orthopäden Hans Brosch.
Dass hier kein plattes Werben um neue Operationspatienten zu erwarten ist, wird den gut 60 Besuchern schon in den ersten Minuten des Nachmittags deutlich. Es geht um die Ursachen für Gelenkverschleiß und — vor allem im Zwiegespräch mit Hans Brosch — um Wege, die Operation einer Arthrose zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. Wobei mancher Wunschtraum schnell desillusioniert wird: Knorpelzellentransplantation ist beispielsweise nur für junge Menschen geeignet und zudem keine Kassenleistung. Und auch Spritzen mit Hyaluronsäure oder Kortisonpräparaten sind keine Allheilmittel.
Immer wieder werden die vortragenden Ärzte durch Fragen aus dem Publikum unterbrochen: Wie lange halten Prothesen? Wie belastbar sind sie? Was ist mit einem künstlichen Gelenk noch möglich und was nicht mehr? Und — für Fortgeschrittene — was tut man, wenn eine Prothese schmerzt? Später geht es noch um die Nachbehandlung im Krankenhaus.
Eine ausführliches Beratungsgespräch kann der Nachmittag nicht ersetzen, aber doch manches klären. Für den Rest gibt es die Sprechstunde. Für die wirbt Hans Goost dann doch.