Feuerwehrfest Werben um Nachwuchs trägt erste Früchte

Der Löschzug 1 kann sich über eine Liste mit möglichen Interessenten freuen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Eine kleine Geschichte der Drehleitern begrüßt die Gäste der Feuerwehr schon von Weitem: von einer Leiter aus dem 19. Jahrhundert bis zur topmodernen Ausgabe der Nachbar-Wehr in Wermelskirchen ragen fünf Versionen in den grauen Himmel. Derweil erläutert Thomas Knipper via Megafon vom Einsatzwagen, was seine Kameraden da gerade bei der Übung machen, die die Rettung eines Unfallfahrers aus seinem verformten Pkw simuliert.

Und Knipper hat viele Zuhörer. Das ist das Wichtigste an diesem Sonntagmittag. Natürlich, der Löschzug Stadtmitte will feiern. Das hat er schon am Abend zuvor bei der Tanzparty getan, die allerdings nicht ganz auf die gewünschte Resonanz traf. Das will er auch jetzt wieder beim Tag der offenen Tür an der Bürgermeister-Schmidt-Straße. Aber vor allem will die Wehr für ihre Sache werben — und das Mitmachen.

Der stellvertretende Wehrleiter Klaus Kopisch trägt schon eine ganze Liste mit Interessenten bei sich, die sich im Laufe des Vormittags gemeldet haben. Es hätten noch mehr sein können, aber den Flüchtlingen von der Luisenhöhe, die auch ihre Bereitschaft erklärt hatten, musste er auf Englisch erläutern, dass für die mitunter lebenswichtigen Absprachen bei einem Einsatz zunächst einmal die notwendigen Deutschkenntnisse Voraussetzung sind.

Jörg Seemann, seit Februar stellvertretender Zugführer, nimmt das gezeigte Interesse mit Freude zur Kenntnis. „Wir werden die Interessenten zunächst einmal zu einer Übung einladen und ihnen dann auch erklären, welcher Zeitaufwand mit der Grundausbildung verbunden ist.“ Wenn dann genügend Leute übrig bleiben, um im nächsten Jahr einen neuen Ausbildungslehrgang zu starten, wäre das Ziel erreicht. „Bis dahin würden wir versuchen, sie intern schon mal vorzubereiten.“

Der Löschzug 1 ist an der Spitze inzwischen komplett neu aufgestellt. Christian Haas, Seemanns Amtsvorgänger als Stellvertreter, ist zum Zugführer aufgestiegen und damit Nachfolger von Ulrich Hanke, der aufgrund seines Alters keine volle Amtszeit von sechs Jahren mehr hätte folgen lassen können und daher den Platz für die Jüngeren geräumt hat. Die Feuerwehr bleibt also in Bewegung. Ein Grund mehr, einzusteigen.