Schnee und Eis Winterimpressionen und viel Arbeit

Burscheid.  · Trotz des Einsatzes des Streudienstes blieb es auf den Straßen lange weiß. Die Blechschäden durch Unfälle im Kreis gingen schon nach Stunden in die Hunderttausende.

Ein Traum für Fußgänger: Auf dem Panorama-Radweg gab es gestern für Radler kein Durchkommen. Geräumt wird dort nicht.

Foto: wz/siewert

Die zwei Tage mit massivem Schneefall hatten es in sich für den Winterdienst. „Ich habe mein Silo fast leer und warte auf Nachschub“, erklärte gestern Antoine Sawinski, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs in Burscheid. Mit einem Engpass bei der Salzlieferung rechnet er allerdings nicht. Und mit Entspannung an der Wetterfront.

Das dichte und ständige Schneetreiben hatte allerdings nicht nur die Mitarbeiter des Baubetriebshofs auf ihren acht Fahrzeugen auf Trab gehalten. Auch die Autofahrer beklagten, dass selbst auf den viel befahrenen Hauptstraßen fast den ganzen Tag Schnee lag. An dem Einsatz der Kräfte der Technischen Werke lag es allerdings nicht. „Wir fahren unseren Streuplan immer komplett durch und fangen dann wieder von vorne an“, erläutert Sawinski. „Durch die Minustemperaturen bleibt der Schnee aber liegen.“ Womöglich läuft es heute mit etwas milderen Temperaturen wieder rund.

Im Dauereinsatz rund um die Uhr sind die Burscheider Kräfte übrigens nicht. Um 3 Uhr ging es für sie in der Nacht zu gestern los, am Mittwochabend war gegen 21 Uhr Schluss. Eine Sisyphusarbeit, bei der im Streuplan auch die Straßen Priorität für Helfer und Retter haben: Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei müssen Vorrang haben. „Und besondere Aufmerksamkeit richten wir natürlich auf Gefällestrecken“, sagt Sawinski. An der Bergstraße ging gegen 10 Uhr für den Fahrer eines Lastwagens, der offenbar von Federal-Mogul gekommen war, nichts mehr. Später hatte sich die „Problemstrecke“ bei den Fahrern offensichtlich herumgesprochen. Sie suchten ihre Strecke über den Ewald-Sträßer-Weg. Und später rückte dann auch das Kommando des Baubetriebshofs an. Doch für derartige Prioritäten zeigten nicht alle Bürger Verständnis. „Hier melden sich häufig Bürger, weil vor ihrer Tür nicht geräumt ist.“ Für die Feuerwehr blieb es ruhig. Gegen 10.40 Uhr war an der Dürscheider Straße ein Baum unter der Schneelast gegen eine Stromversorgerungsleitung gekippt. Die Kräfte beseitigten den Baum.

Am Mittwoch: 160 000 Euro Schaden bei 24 Unfällen im Kreis

Bei der Polizei summierten sich die Unfallaufnahmen nicht nur mit Blechschäden wie am Morgen in Blasberg. Schon am Mittwoch waren von 16 bis 23.30 Uhr 24 Unfälle mit einem Schwer- und einem Leichtverletzten im Kreis aufgenommen worden. Auch die Bilanz des gesamten Sachschadens lässt aufhorchen: 160 000 Euro. Bis zum Mittag waren es dann erneut sieben Unfälle im Kreis, die aber glimpflich ausgegangen waren.

Ganz ruhig blieb es gestern dagegen in der oberen und mittleren Hauptstraße. Der Schnee sammelte sich auf den Baumaschinen und Fahrzeugen. Auszeit für die Arbeiter. Und so mancher dachte: Sogar Baustellen können unter den Schneemassen zu einer reizvollen Impression werden.