Wohngebiete nehmen Gestalt an

Immer mehr Menschen zieht es nach Burscheid. Laut Bürgermeister Stefan Caplan ist die Stadt für dieses Wachstum mittlerweile gut vorbereitet.

Burscheid.Bürgermeister Stefan Caplan sieht Burscheid für die zukünftigen Anforderungen gut gerüstet. Das erklärte er gestern während seines Jahresrück- und Ausblicks im Rathaus. Immer mehr Menschen unter anderem aus Köln und Leverkusen zieht es in die Lindenstadt, sagt der Verwaltungschef. „Das können wir eindeutig sehen.“

Bürgermeister Stefan Caplan zum Zuzug von Familien

Foto: Doro Siewert

Besonders begehrt sei Burscheid wegen einer verbindlichen, familiengerechten Struktur. „Alle, die einen Ogata-Platz wollen, bekommen ihn hier auch.“ Einen zusätzlichen Bedarf werde man beispielsweise im kommenden Jahr dadurch auffangen, dass die EMA-Schule in Hilgen einen Erweiterungsbau bekommt. Die Bodenplatte sei schon gegossen — 45 weitere Plätze würden dort entstehen. Auch der Anspruch auf einen Kita-Platz könne in Burscheid erfüllt werden — anders als in umliegenden Städten. Das würden die Menschen, die sich für Burscheid entscheiden, am meisten interessieren. „Wir haben das, was wir suchen, um unsere Kinder großzuziehen“, gibt Caplan die Reaktion der Neubürger wieder. Bei der vergangenen Neubürgerbegrüßung am 9. September seien 65 von 790 neuen Burscheidern gekommen — und viele von ihnen hätten mit der entsprechenden Aussage ihren Beweggrund für den Umzug angegeben. 60 bis 70 Kinder müssen, unter anderem deshalb, mehr versorgt werden (62 Plätze entstehen im kommenden Jahr im DRK-Kindergarten an der Höhestraße). „Und wir müssen uns darauf einstellen, dass es so weitergeht“, sagt der Verwaltungschef. Eine Vergleichszahl dazu: 2011 lebten noch 18 868 Menschen in Burscheid, im Frühjahr dieses Jahres waren es 19 143.

Doch die Kinder- und Jugendförderung müsse nicht nur wegen der Zuzüge neuer Familien im Mittelpunkt stehen: In diesem Jahr kamen bereits 183 Kinder auf die Welt — eins davon allerdings nur tatsächlich in Burscheid bei einer Hausgeburt. Damit ist die Zahl jetzt schon (Stichtag war der 13. Dezember) fast so hoch wie im vergangenen Jahr (187). Deutlicher ist der Vergleich zu 2015 mit 133 Geburten.

Mehr Menschen bedeuten allerdings auch die Notwendigkeit zusätzlichen Wohnraums. Prognostiziert wurde im Zusammenhang mit dem Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK), dass bis zum Jahr 2025 rund 700 zusätzliche Wohneinheiten benötigt werden. Caplan sieht die Stadt auch dabei auf einem guten Weg. Während sich auf dem Thiel-Gelände acht Jahre nichts tat, beginnen dort jetzt die Bauarbeiten. Auch das ehemalige Gelände von Bergfeld & Heider an der Hauptstraße kann laut Verwaltungschef jetzt erschlossen werden. „Aus unserer Sicht sind alle Fragen geklärt.“ Die Stadt spricht von insgesamt 295 neuen Wohneinheiten. Hinzu kommt noch das Neubaugebiet in Rötzinghofen. Weitere Bauprojekte: Hochwertiger Geschosswohnungsbau wie er zurzeit an der Mittelstraße entsteht und laut Caplan besonders begehrt sei. Und für das Grundstück der ehemaligen Unterkunft an der Luisenstraße 1 laufe die Bauvoranfrage für sozialen Wohnungsbau. Auch an der B 51 gegenüber der Aral-Tankstelle sollen bald Etagenwohnungen entstehen. Im Luisental können die Wohnungen der kürzlich vorgestellten Flüchtlingsunterkunft später als sozialer Wohnungraum ausgewiesen werden.