Zäune für die Krötenwanderung
Der Nabu stellt Schutzzäune in Blasberg und Sieferhof auf, um die Tiere zu schützen.
Burscheid. Autofahrer, die am Freitag durch Blasberg gefahren sind, könnten sich gewundert haben: Schließlich kletterten dort — bei strömendem Regen — einige Menschen am Hang der viel befahrenen Kreisstraße 2 entlang. Grund war die Errichtung eines Amphibien-Schutzzaunes in Höhe der dort gelegenen Fischteiche.
„Wir errichten hier einen 350 Meter langen Schutzzaun für Frösche, Erdkröten und Molche, weil wir darauf aufmerksam gemacht wurden, dass hier viele Tiere überfahren werden“, sagt Thomas Wirtz, Geschäftsführer des Nabu im Rheinisch-Bergischen Kreis. Tatsächlich sind an dieser Stelle im Frühjahr, sobald die Temperaturen etwas ansteigen und eine regnerische Witterung einsetzt, für vier Wochen etwa 1000 Tiere unterwegs zu ihren Laichgewässern. „Unser Testzaun, den wir vor vier Jahren aufgebaut haben, hat das bestätigt. Offenbar sind die Teiche bei den Tieren sehr beliebt“, sagt Wirtz. Damit die Tiere beim Überqueren der Straße nicht von Autos überfahren werden, wurde die Aktion ins Leben gerufen.
Hauptamtliche Mitarbeiter des Nabu und Helfer, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren, legen eine Plastikplane am Hang entlang aus, spannen und befestigen sie mit Halterungen. Alle 15 Meter wird ein Eimer in der Erde vergraben, in den die Kröten fallen, wenn sie am Zaun entlang wandern. „Das Errichten des Zauns ist aber noch nicht alles. Wichtig ist die Betreuung“, sagt Wirtz. Damit meint er, dass täglich morgens und abends Mitarbeiter des Nabu den Zaun abgehen, die Tiere aus den Eimern einsammeln und über die Straße zu den Teichen bringen.
„Das ist viel Arbeit. Aber wir wollen verhindern, dass hier so viele Tiere sterben. In den vergangenen Jahren war die Straße übersät mit Tierkadavern. Das darf einfach nicht sein. Außerdem ist das für Autofahrer gefährlich, weil die Straße dann glatt wie Schmierseife wird“, sagt Wirtz. Bis Anfang April soll der Zaun an der Kreisstraße stehen. Am Samstag errichtet der Nabu einen weiteren Amphibien-Schutzzaun an der Straße zum Sieferhof. Für die Arbeit an den Zäunen sucht der Nabu nach Freiwilligen. Alle, die bei der Betreuung der Schutzzäune helfen möchten, können sich unter der Telefonnummer 0 21 74/39 02 40 melden.