Zahlungen an Ärzte öffentlich

Pharmafirmen überwiesen auch nach Burscheid.

Burscheid. Seit Donnerstag haben das Journalistenbüro Correctiv und Spiegel online eine Datenbank zur Verfügung gestellt, in der Zahlungen der Pharmaindustrie an über 20 000 Ärzte in Deutschland nachvollzogen werden können. Dabei geht es um Geld für Fortbildungen, Vortragshonorare und Reisespesen im vergangenen Jahr. Auch fünf Burscheider Ärzte finden sich in der Datenbank.

Ende Juni hatten 54 Pharmafirmen erstmals ihre Zahlungen im vergangenen Jahr öffentlich gemacht. 575 Millionen Euro flossen an über 71 000 Ärzte und Apotheker sowie 6200 medizinische Einrichtungen. Nur gut 20 000 Ärzte waren aber bereit, bei der Transparenzaktion auch namentlich genannt zu werden; nur sie sind daher in der Datenbank berücksichtigt.

Spitzenreiter unter den namentlich bekannten Geldempfängern ist laut Spiegel online ein Arzt aus Essen mit Zuwendungen von über 200 000 Euro. Die Zahlungen an die aufgeführten Burscheider Ärzte sind im Vergleich dazu marginal: Sie reichen von 1675 Euro (Helmut Müller) über 560 Euro (Tobias Walter), 408,10 Euro (Gürkan Durmaz) und 326,74 Euro (Karola John-Enzenauer) bis zu 8,10 Euro (Inge Hiller).

Auch eine Burscheider Organisation findet sich in der Datenbank: Das Institut für Empirische Gesundheitsökonomie ist mit einem Betrag von 123 480 Euro aufgeführt. Dahinter verbergen sich ausschließlich Honorarzahlungen der Otsuka Pharma GmbH. Das Institut betreibt seit über 20 Jahren Forschung im Auftrag von Unternehmen. er