Bus fahren? Nein, Danke.

Knapp 30 Stunden verbrachte ein Autofahrer in Wuppertal im letzten Jahr im Schnitt im Stau. Eine Zahl, die trotz Corona mehr als zehn Prozent über dem Vorkrisenniveau liegt. Die Gründe dafür sind vielfältig, ja.

Kommentar

Foto: WZ/Anna Schwartz

Doch sehr vielsagend ist dabei die Aussage des Verkehrsleiters, dass besonders der Ausfall der Schwebebahn für mehr Autos auf den Straßen gesorgt hat. Sicher: Einige Fahrgäste wollten sich trotz einer – bislang nicht nachgewiesenen – gesteigerten Infektionsgefahr die Fahrten in den pickepackevollen Bussen des Ersatzverkehrs nicht antun und sind deshalb auf den eigenen Pkw umgestiegen.

Auf der anderen Seite ist der ÖPNV in Wuppertal offenbar einfach weiterhin nicht attraktiv genug, um die Menschen in der Corona-Ausnahmesituation, geschweige denn unter normalen Umständen auf lange Sicht gesehen, verstärkt in die Busse der WSW zu holen. Wer etwas anderes behauptet, der muss nur auf die Umfrage des ADAC schauen, in der das Preis-Leistungsverhältnis im Nahverkehr einer der Hauptkritikpunkte beim Thema Mobilität in Wuppertal ist.

Ein klares Signal, das Bürger und Pendler mit dem Status Quo des ÖPNV im Tal nicht einverstanden sind, auf der anderen Seite aber wohl bereit dafür sind, für eine verbesserte Erreichbarkeit auch entsprechendes Geld für Tickets auf den Tisch zu legen.