Schockwelle erreichte Wuppertal
Die Explosion ist Tausende Kilometer weit zu hören, in der Südsee türmen sich Aschewolken hoch in die Luft: Der gewaltige Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat am Wochenende viele Pazifik-Staaten in Alarmbereitschaft versetzt und Flutwellen ausgelöst.
Tsunami-Wellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan und Fidschi registriert. Und dabei blieb es nicht.
Denn die Druckwelle ging einmal um den ganzen Globus, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag gegenüber der WZ erklärte. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer eine Grafik veröffentlicht, die für Wuppertal einen leichten Anstieg des Luftdrucks am Samstagabend um 20.20 Uhr zeigen sollte. Laut dem DWD-Meteorologen sei das bundesweit ab etwa 20 Uhr messbar gewesen. Sonst hätten die Luftdruckveränderungen aber keine weiteren Auswirkungen gehabt, erklärte der Experte.
Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai hatte erstmals 2009 bei einem Ausbruch die Meeresoberfläche durchbrochen. Bei einem weiteren Ausbruch im Jahr 2015 spie er so viel Gestein und Asche, dass eine ein mal zwei Kilometer große Insel entstand. Die Eruption am Samstag löste mehrere Flutwellen aus. Das Wasser habe in Teilen von Tongas Hauptstadt Nuku‘alofa „bedeutende“ Schäden angerichtet, teilte Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern einige Stunden später mit.
Auf Satellitenbildern waren die durch den Vulkanausbruch verursachten Erschütterungen gut zu erkennen. Der Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai stieß Gas, Rauch und Asche aus. Das Dröhnen des Vulkans war auch auf den Hunderte Kilometer entfernten Fidschi-Inseln zu hören. Die Erschütterungen durch den Vulkanausbruch entsprachen laut der US-Erdbebenwarte USGS einem Beben der Stärke 5,8 an der Erdoberfläche.