NRW Christmas unplugged rockt das Apollo

Düsseldorf · Die Weihnachtsshow ist für das Apollo-Varieté immer die wichtigste Show im ganzen Jahr, weil in dieser Zeit immer die meisten Besucher kommen. Dementsprechend lassen sich die Verantwortlichen bei der Auswahl der Artisten immer etwas ganz Besonderes einfallen.

Die neue Show „Christmas unplugged“ im Apollo-Varieté bietet eine gelungene Mischung aus Show und Artistik.

Foto: Katharina Gregori, Apollo

Und auch diesmal kann man der Show „Christmas unplugged“ ohne Einschränkung das Prädikat „sehr sehenswert“ verleihen. Für jeden Besucher ist etwas dabei. Etwas zum Staunen, zum Lachen, verblüffend und atemberaubend. Und hübsch anzuschauen sind die Protagonisten auch. Das gilt sowohl für die weiblichen als auch für die männlichen Artisten. Und auch der das Ende des Corona-Alltags rückt im Apollo immer näher. Natürlich gelten immer noch die aktuellen Vorschriften und Abstandsregeln, doch es gibt endlich wieder eine kleine Pause, man begegnet sich und man kann die Zeit zum Klönen oder für eine Zigarette nutzen.

Verblüffend und lustig geht es los mit dem Duo „Strange Comedy“. Shelly Mia Kastner und Jason McPherson porträtieren zwei unglückliche Varieté-Darsteller, die in einer Welt gefangen sind, in der ihre Show-Requisiten ein Eigenleben entwickelt haben. Die verrückten Illusionen sehen vielleicht unglücklich aus, sorgen bei den Besuchern aber für eine Menge Heiterkeit.

Was der Show vor allem zugutekommt, ist die Tatsache, dass die Musik nicht vom Band kommt, sondern Live gespielt wird. Und die Bandmitglieder um Sänger Max Buskohl beherrschen ihre Instrumente richtig gut. Beim Namen Max Buskohl dürfte es bei einigen noch im Kopf klingeln. Genau, das war der, der 2007 im Streit mit Dieter Bohlen die Casting-Show „Deutschland suchte den Superstart“ verließ. Zu diesem Zeitpunkt lag er mindestens schon auf Rang vier und galt als Favorit auf den Sieg. Neben besinnlichen Weihnachtsliedern singt Buskohl auch bekannte Songs wie „Take on me“ von A-ha oder „Message in A Bottle“ von Police. Dabei kann man einfach nicht ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben, man muss einfach die ganze Zeit mitwippen.

Und wenn das Artisten-Gen einmal fest in der Familie verankert ist, dann wird es meist auch an die nächste Generation weitergegeben. Und das hat bei Bernhard Paul, dem Gründer des Zirkus Ronacalli und des Apollo-Varietés auch geklappt. Denn in der neuen Show zeigt Tochter Vivian Paul, die zwar nicht wie ihr Vater früher als Clown brilliert, dass ein Kronleuchter nicht nur zum Licht spenden geeignet ist. In luftiger Höhe zeigt sie in barocken Kostümen mit ihrer Partnerin mit Natalia Rossi atemberaubende Kunststückchen an der Lichtquelle. Für Staunen sorgt anschließend die Japanerin Arisa Meguro. Sie ist derartig biegsam, dass man schon beim Zuschauen schmerzen erleidet und sich Sorgen um ihre Bänder und Muskeln macht. Knapp zwei Stunden dauert die Show inklusive Pause, die aber sehr kurzweilig sind.

Christmas Unplugged läuft bis zum 9. Januar im Apollo-Varieté unterhalb der Kniebrücke auf dem Apollo-Platz 1. Tickets gibt es ab 28,50 Euro: