Apollo-Varieté Ein Schuss Erotik und viel Humor
Mit der neuen Show „Reizvoll“ ist das Apollo-Varieté nach dem Corona-Lockdown in die neue Spielzeit gestartet.
Frivol, frech, humorvoll und mit einer kleinen Prise Erotik. Das neue Programm „Reizvoll“ im Apollo -Varieté deckt die komplette Bandbreite dessen ab, was man sich unter einem richtigen Varieté-Theater vorstellt. Aber der Spagat zwischen knisternder Erotik ohne dabei vulgär zu wirken ist den Verantwortlichen ausgezeichnet gelungen.
An Corona kommt das Apollo natürlich auch nicht vorbei. Deutlich eingeschränkt ist die Besucherzahl. Nur jeder zweite Tisch ist besetzt und wenn an einem Tisch zwei verschiedene Gruppen sitzen, dann steht in der Mitte eine Trennwand aus Plexiglas. Ein Kreisverkehrsystem soll verhindert, dass man zu sehr auf Tuchfühlung geht, wenn man mal für einen kurzen Moment den Saal verlassen möchte. Eine Pause gibt es auch nicht, damit man sich im Vorraum nicht begegnet. Das hat sich bereits im vergangen Jahr vor dem Lockdown bewährt. Wirtschaftlich ist es für die Verantwortlichen im Apollo aber schon eine kleine Katastrophe. Dennoch ist die Atmosphäre toll, ganz allein auch schon deshalb, weil man sich einfach nur freut, endlich mal wieder das Apollo-Varieté genießen zu können.
Comedian Coperlin könnte auch ein Solo-Programm füllen
Nachdem der Vorhang hochgeht, geht es auch direkt sehr reizvoll zu. Die vier Damen vom Ballett eröffnen den Abend mit einer gekonnten Choreographie. Die haben übrigens an diesem Abend Schwerstarbeit zu leisten, denn gleich sieben Mal wechseln sie ihre Garderobe, um in verschiedenen Outfits zu tanzen. Anschließend geht es reizend weiter mit Eonys Goncalves. Sie zeigt, dass man eine Badewanne nicht nur zum Entspannen nutzen kann. Denn sie hat noch eine Stange eingebaut, an der es sich hervorragend turnen lässt. Für ihre Pole-Akrobatik bekommt sie viel Beifall. Obwohl in der Badewanne kein Wasser ist, verzichtet sie auf übermäßig viel Kleidung und man erkennt, wie austrainiert die Akrobatin ist. Jeder Muskel ist deutlich definiert und gut zu erkennen und das sind nicht wenige. Dabei sieht alle so spielerisch einfach aus. Geduscht wird aber trotzdem noch am Ende der Nummer.
Für den humorvollen Teil ist Coperlin zuständig. Er bringt mit seinen lustigen Zaubertricks das Publikum zum Lachen. Zudem jongliert er mit drei Äpfeln, die er dabei auch noch verzehrt. Für die Damen im Publikum wird optisch auch noch einiges geboten. Mit seinem durchtrainierten Körper zeigt Christopher Togni Figuren, die unmöglich zu sein scheinen. Die Muskeln seines Körpers lassen ihn förmlich von einer in die nächste Figur gleiten ohne den immensen Kraftaufwand dahinter zu verraten. Ebenfalls in Hingucker ist die Jonglage von Zdenek Polach. Der gebürtige Tscheche jongliert schon seit er fünf Jahre alt ist und präsentiert diese Kunst auf moderne Art und Weise. Zu rockiger Musik lässt er seine Bälle durch die Luft fliegen. Nach 90 Minuten gibt es Standing Ovations und laute Rufe nach einer Zugabe. Und es bleibt festzuhalten, dass sich ein Besuch des neuen Programms auf jeden Fall lohnt.
Reizvoll: Bis zum 17. Oktober. Tickets gibt es ab 19 Euro unter: